Max Richter gehört zu den gut verkaufenden, aber sehr stillen Produzenten zeitgenössischer Musik. Er macht kein Aufheben von sich und seinen Werken. Er hat Kompositionen mit Minimalbewegungen geschrieben, die dauern eine ganze Nacht, wenn man sie anhört. Er kann aber auch kleiner.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Ich schlafe viel und lese Thomas von Aquin“, heißt es am Anfang in einem Gedicht des litauischen Dichters Czeslaw Milosz, das er 1962 in Berkeley schreibt, wo er im Exil als Professor für slawische Sprachen und Literatur arbeitet. Das Poem endet mit den Zeilen: „Schicke hinaus deine zweite Seele, hinter die Berge, hinter die Zeit./Sage, ich werde warten, was du gesehen hast.“