Deutliche Worte von Ralph Siegel: Nach Ansicht des Komponisten ist Musik heutzutage viel zu billig. Der 76-Jährige sorgt sich um die Zukunft der Branche.

München - Komponist Ralph Siegel (76, „Ein bisschen Frieden“) hält Musik für viel zu billig. „Unser Beruf ist vollkommen enteiert, weil selbst eine Zigarette das Dreifache kostet wie ein Album runterzuladen“, sagte er der Münchner „Abendzeitung“ (Montag). „Heute werden selbst Autos ohne CD-Player gebaut, man kann für 9 Euro im Monat 10 Millionen Songs streamen.“

 

Siegel will am kommenden Samstag (16. Oktober) sein lange geplantes Musical „Zeppelin“ im Festspielhaus Neuschwanstein uraufführen. „Natürlich war „Zeppelin“ sauteuer, ist höchstes Risiko, aber es ist ein Lebensprojekt von mir“, sagte er der Zeitung. Aber er kenne das Risiko: „Ich bin als Unternehmer dreimal so gut wie pleite gewesen, weil es eben für Produzenten, Texter und Komponisten große Krisen gab.“

„Zeppelin“ hatte eigentlich schon im November 2020 im Festspielhaus Premiere feiern sollen, die Uraufführung war corona-bedingt aber zunächst auf 10. Juni 2021 und dann auf Oktober verschoben worden.