Die Regierung hat sich mit den Sozialverbänden verständigt. Der Bund will nun „Bufdis“ und „Effesjottler“ gleichermaßen fördern.
Berlin - Im Jargon der Betroffenen lässt sich der Kompromiss wie folgt zusammenfassen: nachdem es keine Zivis mehr gibt, will der Bund "Bufdis" und "Effesjottler" gleichermaßen fördern. "Bufdis" - das ist eine neue Spezies. Das Kürzel steht für diejenigen, die sich dem Bundesfreiwilligendienst verschrieben haben, der den bisherigen Zivildienst ersetzen soll.
Um diese Institution zu fördern, wollte das Bundesfamilienministerium den Sozialverbänden vorschreiben, dass sie verstärkt solche Stellen schaffen sollten, wenn sie weiterhin auch Zuschüsse für das freiwillige soziale Jahr (FSJ) erhalten wollen. Für jeweils drei FSJ-Stellen sollten die Träger zwei "Bufdis" einstellen. Das stieß auf Widerstand. Im Konflikt mit Berlin erhielten die Verbände Schützenhilfe von den Ländern. Nun ist der Streit aber bereinigt.
Aus den Parteien gibt es Beifall für den Kompromiss
Der Bund verspricht den Wohlfahrtsorganisationen, dass er weiterhin jährlich 35.000 Stellen für ein freiwilliges soziales Jahr mitfinanziert. Die Verbände wollen im Gegenzug bis Ende Oktober 8000 bis 10.000 Verträge für den neuen Bundesfreiwilligendienst abschließen. Aus den Parteien der Regierungskoalition gibt es Beifall für den Kompromiss. "Glücklicherweise ist das Bundesfamilienministerium wieder auf den Boden der ursprünglichen Vereinbarungen zurückgekehrt", sagte Bayerns Sozialministerin Christine Hader-thauer (CSU), die ihre Berliner Kollegin Kristina Schröder (CDU) zuvor heftig kritisiert hatte.
Allerdings äußerte Hader-thauer Zweifel, ob die angepeilten Zahlen für den Bundesfreiwilligendienst erreicht werden können. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Florian Bernschneider sprach von einem guten und wichtigen Signal, um den Ausbau des freiwilligen Engagements in die Tat umzusetzen. Der Ausbau der Freiwilligendienste könne nur gelingen, wenn beide Dienstformate harmonisch erweitert würden. Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Clemens Graf von Waldburg-Zeil, sprach von einer "konstruktiven Vereinbarung, mit der auch einige Missverständnisse der letzten Tage ausgeräumt wurden". Er kündigte die Unterstützung der Verbände an, "damit auch der Bundesfreiwilligendienst ein Erfolg wird".