Die Landesregierung diskutiert über den Kompromissvorschlag von Heiner Geißler. Dabei zeichnet sich ein hartes Ringen ab.

Stuttgart - Die Spitze der grün-roten Koalition will am Donnerstag entscheiden, wie sie mit dem Kompromissvorschlag von Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler umgeht. Es zeichnet sich ein hartes Ringen ab, da die Grünen den Vorschlag im Gegensatz zur SPD prüfen wollen. Auch die Deutsche Bahn hält ihn für völlig unrealistisch.

 

SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel lehnt die Kombilösung aus Kopf- und Tiefbahnhof rigoros ab, während Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) das Modell weiterverfolgen will. Die Bahn vermutet politisches Taktieren hinter einer weiteren Prüfung. Tübingens Oberbürgermeister, der prominente Stuttgart-21-Gegner Boris Palmer (Grüne) hält es hingegen „für geradezu fahrlässig, diese Prüfung zu unterlassen.“ Das sagte er der Tageszeitung „Die Welt“.

Geißler hatte seinen Vorschlag mit dem Titel „Frieden in Stuttgart“ (PDF) vor knapp zwei Wochen zum Ende der Schlichtung unterbreitet. Gemeinsam mit dem Schweizer Verkehrsberatungsbüro SMA regt er einen Doppelbahnhof an, bei dem der Fernverkehr durch eine neue Durchgangsstation fährt und Regionalzüge weiter einen verkleinerten Kopfbahnhof ansteuern. Die Stadt und Region Stuttgart sowie die CDU haben den Vorschlag bereits abgelehnt.

Der Prüfungsbericht der Stadt Stuttgart zur Kompromiss-Lösung als PDF.