20 Jahre Komüka: Die Vorsitzende Ella Hornung über Erlebtes, die Künstlersuche und ihre Lieblinsband.

Korntal-Münchingen - Ella Hornung hat immer davon geträumt, einmal auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ zu stehen. „Wie so oft blieb es beim Träumen“, schreibt sie auf der Homepage des Komüka. Aber als Mitgründerin und erste Vorsitzende des Vereins (die Abkürzung steht für die Ortsteile Korntal-Münchingen-Kallenberg), der jährlich einen Kleinkunstabend in Korntal-Münchingen veranstaltet, sei ihr Traum dann doch noch in Erfüllung gegangen. Sie durfte den Gewinnern des Wettbewerbs die Preise überreichen, beispielsweise dem Jongleur Dirk Bastian (2. Foto links). Zum Jubiläum spricht sie über ihre Erlebnisse mit dem Verein, Probleme bei der Künstlersuche und ihre Lieblingsauftritte.

 
Frau Hornung, seit 20 Jahren leiten Sie das Komüka. Welcher Auftritt ist denn bei Ihnen am stärksten in Erinnerung geblieben?
Unsere Talentabende sind sehr beliebt, wir sind eigentlich immer ausverkauft. Da fällt es schwer zu sagen, welcher Auftritt der allerbeste war. Aber in diesem Jahr haben wir etwas ganz besonderes: Zum Jubiläum haben wir quasi die Besten der Besten wieder eingeladen – und sie sind alle gekommen. Die Besucher sollen sich dann selbst vor Ort eine Meinung bilden.
Für manchen Künstler war das Komüka das Sprungbrett zu weiteren Auftritten. Gibt es einen Künstler oder eine Gruppe, auf die Sie besonders stolz sind?
Meine Lieblinge sind ja die Jungs von Vorlaut. Die fünf waren schon zwei Mal bei uns und sie haben beide Male sehr viel Applaus bekommen. Später hatten sie dann Auftritte, zum Beispiel beim Neujahrsempfang der grün-roten Landesregierung und am Schlossplatz. Über die Jahre sind sie mir wirklich ans Herz gewachsen. Als sie damals zum ersten Mal bei uns auftraten, waren sie zum Teil noch minderjährig. Es gibt aber auch andere Künstler, für die das Komüka ein Sprungbrett war. Eine Sängerin war ein paar Wochen nach ihrem Auftritt bei uns im ZDF bei Dieter Thomas Heck. Ein anderes Mädchen hat mit Tim Bendzko ein Lied aufgenommen und war bei „Voice of Germany“.
Wenn Sie auf die 20 Jahre zurückblicken, was hat sich am Komüka geändert?
Die Veranstaltung ist immer hochkarätiger und anspruchsvoller geworden. Anfangs waren wir ein Geheimtipp, heute erwarten die Zuschauer etwas von den Auftritten.
Bei all den Möglichkeiten, heute als Künstler auf einer Bühne aufzutreten, Stichwort Open Stage, ist es da für das Komüka schwerer geworden, Künstler zu finden?
Einfach ist es nicht. Im Frühjahr haben wir immer einen Vorstellungsabend, wo sich die Bewerber präsentieren können. Früher kamen da 30 Leute und mehr, der Hälfte mussten wir wieder absagen. Heute ist das schwieriger, weil es auch in der Umgebung ähnliche Wettbewerbe gibt. Aber bisher haben wir es immer geschafft, die Leute zu kriegen.
Egal ob Fernsehen, Youtube oder Facebook: schnelle Unterhaltung gibt es mittlerweile überall, auch auf dem Smartphone. Liegt dann so ein Kleinkunstabend überhaupt noch im Zeitgeist?
Ich kann kein Desinteresse feststellen, wir sind immer ausverkauft, die Leute stehen an der Kasse Schlange. Zwar gibt es in der Umgebung ähnliches, aber die Vielseitigkeit, die wir bieten – Jongleure, Zauberer, Bauchredner und vieles mehr –, die hat nicht jeder. Und da legen wir auch Wert drauf.
Und wie soll es mit dem Komüka die nächsten 20 Jahre weitergehen?
Ich hoffe, dass ich bald den Stab des Vorsitzenden übergeben kann, damit es weitergeht. Es wäre ja schade, wenn nicht. Wer es allerdings macht, weiß ich noch nicht.