Die Olympischen Winterspiele lassen eine politisch entspanntere Situation auf der koreanischen Halbinsel vermuten. Doch US-Präsident Donald Trump und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe wollen weiter Druck auf Nordkorea ausüben.

Tokio - Trotz Anzeichen einer Entspannung auf der koreanischen Halbinsel wollen US-Präsident Donald Trump und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe weiter Druck auf Nordkorea ausüben. Ziel sei es, Pjöngjang dazu zu zwingen, seine Atom- und Raketenprogramme aufzugeben. „Dialog um des Dialogs willen wäre bedeutungslos“, erklärte Abe am späten Mittwoch nach dem mehr als eine Stunde langen Telefongespräch mit Trump. „Wir haben ausführlich darüber gesprochen, was wir von jetzt an tun sollten, um die atomare Abrüstung Nordkoreas Wirklichkeit werden zu lassen.“

 

Am Montag hatte US-Vizepräsident Mike Pence die Bereitschaft zu Gesprächen mit Nordkorea signalisiert. „Die Politik des maximalen Drucks bleibt also bestehen und wird noch verstärkt. Aber wenn man reden will, werden wir reden“, sagte Pence in einem Interview mit der „Washington Post“. Die Aussage galt als eine Abweichung von der bisherigen US-Politik, die Gespräche immer erst für den Fall in Aussicht gestellt hatte, wenn Nordkorea bereits Zugeständnisse gemacht hat.

Einladung von Nordkorea

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In am Samstag zu einem Treffen eingeladen. Die Schwester des Machthabers, Kim Yo Jong, hatte die Nachricht bei ihrem Besuch bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea überbracht. In Tokio gab es Besorgnis darüber, dass das Tauwetter zwischen den beiden Koreas die Zusammenarbeit mit Seoul und Washington in der Nordkorea-Politik gefährden könnte.