Der Erfolg der Katalanen ist brüchig. Die Unabhängigkeit ist für sie nicht zu erreichen.

Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

Barcelona - Carles Puigdemont hat viel erreicht, viel mehr, als ihm seine Gegner zugetraut hätten. Er hat die spanische Regierung an der Nase herumgeführt, er hat vor ihren Augen ein Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien auf die Beine gestellt. Er hat seinen Kampf um eine katalanische Republik zum Welterereignis gemacht. Und schließlich hat das katalanische Parlament die Unabhängigkeit erklärt. Aber weiter wird er nicht kommen.   Die Rajoy-Regierung in Madrid hat seinem Treiben lange zugesehen. Jetzt nicht mehr. Der Senat hat grünes Licht gegeben, alle nötigen Zwangsmaßnahmen nach Artikel 155 der spanischen Verfassung gegen die katalanischen Separatisten zu ergreifen. In den kommenden Tagen wird Schritt für Schritt entschieden, welche Maßnahmen das sein werden. Die Entmachtung Puigdemonts und seiner Minister steht auf dem Programm. Rajoy blieb kein anderer Ausweg mehr, nachdem sich Puigdemont Neuwahlen in Katalonien verweigert hatte.  

 

Den Separatisten fehlt die internationale Unterstützung

Aus diesem Kampf geht niemand als Triumphator hervor. Die Separatisten können die Unabhängigkeit Kataloniens erklären, doch für mehr fehlt ihnen die internationale Unterstützung. Rajoy kann sie auf den Weg zur Verfassung zurückzwingen. Aber damit hat er sie nicht für Spanien zurückgewonnen. Katalonien bleibt ein politisches Schlachtfeld ohne Sieger.