Deeskalation tut Not im Konflikt mit Moskau. Mit naiver Ausschließeritis ist sie aber nicht erreichbar, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Anders als einst Kanzlerin Angela Merkel ist Außenministerin Annalena Baerbock bei ihrem Antrittsbesuch in Moskau nicht von Hunden begrüßt worden. Ihr russischer Amtskollege Sergej Lawrow verzichtete auf Demütigungsgesten und betonte stattdessen die Bereitschaft, im sogenannten Normandie-Format wieder auf den Weg der diplomatischen Deeskalation zurückzufinden. Und auch wenn der gefürchtete Chefdiplomat des Kreml zur Voraussetzung machte, dass Deutschland und Frankreich zuvor die Ukraine zur Räson bringen müssten, gibt es nach Baerbocks Krisenmission zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer: Nachdem die russische Seite erst vergangene Woche keinen Sinn mehr in weiteren Gesprächen mit dem Westen gesehen hatte, wird nun weiter geredet.