Die Stuttgarter Ordnungshüter sehen ein „hohes Konfliktpotenzial“ bei Gruppen von Türken und Kurden. In diesem Jahr musste die Polizei bereits mehrmals eingreifen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Ereignisse in der Türkei beeinflussen auch die Arbeit der Stuttgarter Polizei. „Wir sind höchst sensibel, was das Thema angeht, und müssen die Entwicklungen in der Türkei auch in unser tägliches Lagebild einfließen lassen“, sagt der Polizeisprecher Stefan Keilbach. Das Verhältnis zwischen türkisch- und kurdischstämmigen Bürgern sei durch die politische Lage auch in Deutschland sehr angespannt. „In Teilen dieser Gruppen sehen wir ein sehr hohes Konfliktpotenzial“, sagt der Polizeisprecher. Schließlich gehe es im Land, aus dem die Familien stammen, „um Leben und Tod“.

 

„Wir haben sehr großes Verständnis dafür, dass die Leute auf die Straße gehen“, fügt Stefan Keilbach hinzu. Die Rolle der Polizei sei es dabei, die Versammlungsfreiheit für alle zu garantieren. Die Polizei dürfe von den rivalisierenden Gruppen daher nicht als Gegner gesehen werden. In diesem Jahr mussten Polizisten bereits mehrfach kurdisch- und türkischstämmige Gruppen voneinander fernhalten, da es sonst zu gewalttätigen Auseinandersetzungen hätte kommen können.

Große Demonstrationen sind aktuell in Stuttgart nicht geplant – wohl auch, weil für den 12. November bereits eine zentrale Großveranstaltung in Köln angekündigt ist. Kurden wollen jedoch am Stuttgarter Schlossplatz eine dauerhafte Mahnwache einrichten.