Mit dem Internet ändert sich auch das Gesundheitswesen – den Weg zum Doktor könnte man sich vielleicht sparen: Per SMS, Videochat oder über Whatsapp können Ärzte auch den Patienten beraten, wenn die daheim sind. Mit E-Health – so wird das System genannt – ist sogar eine Diagnose möglich. Weltweit wird daran intensiv geforscht. Ein Neurobiologe aus Stockholm hat eine App für Prostatakrebspatienten entwickelt, die in der Strahlentherapie sind – über Smartphone melden sie damit täglich von zu Hause ihren Gesundheitszustand. Haben sie Schmerzen, wird per App ein ärztlicher Ratschlag erteilt. Die große Frage bei all diesen elektronischen Ratschlägen ist: Kann man dem E-Doktor vertrauen?
Zukunftsmusik ist auch, was derzeit als Projekt Sphere in Großbritannien läuft: Mit Kameras und digitalen Gesundheitsbändern werden Menschen zuhause überwacht – Essgewohnheiten, die Einnahme von Medikamenten, Schlafzeiten und Zustände von Depression oder Nervosität werden aufgezeichnet und einer medizinischen Zentrale gemeldet. Diese kann aufgrund der Datenanalyse Erkrankungen vorhersagen oder bei Stürzen rasch Hilfe schicken. Ein weites Feld ist die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe durch die synthetische Biologie, ein Wissenschaftsgebiet an der Grenze zwischen Mikrobiologie, Chemie und Ingenieurwissenschaften – eine revolutionäre Disziplin, heißt es in Manchester