Rund 70 Prozent der Menschheit wird 2050 in Städten leben – ein Albtraum angesichts verstopfter Straßen mit Feinstaub und Smog? Nicht unbedingt, denn längst wird die „Smart City“ erprobt, die intelligente Stadt, die Energieverbrauch und Verkehr steuert. In Kopenhagen werden testweise an Laternenpfählen Sensoren installiert, die Daten über Lärm, Schmutz und Gefahrenlagen wie Terror oder Überflutung melden – und Reaktionen ermöglichen, etwa Straßensperrungen. Die dänische Hauptstadt wird 2025 ohne fossile Brennstoffe auskommen, ein ambitioniertes Ziel, das viele Städte weltweit verfolgen. Kürzlich waren US-Bürgermeister da, sie waren begeistert.

Unsere Haushalte werden ihre Abfälle und Abwasser in Biogasanlagen speisen, die dort erzeugte Energie wird Wärme und Strom liefern – Ölbrenner ade. Überschüssige Energie geht an die in luftigen Carports stehenden Elektroautos. Die werden zu Stromspeichern, aber sie gehören einem nicht unbedingt: Teilen ist angesagt, Car-2- go. Und: Bauernhöfe kommen in die Stadt. „Wir haben urbane Landwirtschaft schon in Toronto, New York und Detroit“, sagt Michael Hardman von der britischen Salford-Universität. In Treibhäusern oder auf Dachterrassen werden Bioprodukte angebaut – örtlich erzeugte Nahrung sei voll in Mode. Und so verschwimmen die Grenzen zwischen Stadt und Land.