Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr noch einmal deutlich abgesenkt. Grund sind die anhaltende Corona-Pandemie sowie Lieferengpässe.

Berlin - Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr noch einmal deutlich abgesenkt. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Herbstgutachten gehen die Expertinnen und Experten nun von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,4 Prozent in diesem Jahr aus – nach prognostizierten 3,7 Prozent im Frühjahr. Die wirtschaftliche Lage sei weiterhin von der Corona-Krise belastet, hinzu kämen Lieferengpässe, hieß es zur Begründung.

 

Zwar werde die Krise allmählich überwunden, heißt es in der gemeinsamen Prognose der Institute. „Allerdings behindern im Verarbeitenden Gewerbe Lieferengpässe bei Vorprodukten die Produktion, sodass nur die konsumnahen Dienstleistungsbranchen zulegen.“ Zudem sei wegen der anhaltenden Corona-Pandemie eine vollständige Normalisierung „kontaktintensiver Aktivitäten kurzfristig nicht zu erwarten“.

Die Erholung verschiebt sich

Daher dürfte die deutsche Wirtschaft erst im Laufe des Jahres 2022 wieder „die Normalauslastung erreichen“, prognostizierten die Forscher. Für 2022 rechnen sie mit einem Wirtschaftswachstum von deutlichen 4,8 Prozent. Im Frühjahr waren sie noch von einem Plus von 3,9 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen – die Erholung verschiebt sich also.

An dem gemeinsamen Gutachten sind das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), das Leibniz-Institut in Halle (IWH), das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Münchner Ifo-Institut und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel beteiligt.