Die Wirtschaft meldet einen schwungvollen Jahresauftakt. Für Ausrüstungsinvestitionen wird Geld in die Hand genommen – und auch die Verbraucher sind in Kauflaune.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - Die deutsche Wirtschaft ist gut in das neue Jahr gestartet. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in seinem Überblick über die Konjunkturentwicklung in den ersten drei Monaten. Das Bruttoinlandsprodukt habe im ersten Quartal um 0,7 Prozent höher als im Schlussquartal des vergangenen Jahres gelegen, schreiben die Statistiker. Dabei handelt es sich um Zahlen, die bereits von preislichen, saisonalen und kalendermäßigen Einflüssen wie etwa der Lage von Feiertagen bereinigt sind.

 

Der leichte Wachstumskurs des vergangenen Jahres habe damit an Tempo gewonnnen, so das Bundesamt. Nach vorläufigen Berechnungen kamen die positiven Einflüsse vor allem aus dem Inland. Sowohl Privatleute als auch der Staat hätten ihre Ausgaben erhöht. Gerade der private Verbrauch gilt derzeit als wesentliche Stütze der Konjunktur. Dank der Einigung in der Metallindustrie und steigenden Löhnen dürfte die Kauflaune weiter anhalten. Die Unternehmen hätten ebenfalls wieder mehr investiert. Zudem habe der milde Winter positive Impulse für die Bauwirtschaft gebracht. Durch die außenwirtschaftliche Entwicklung wurde das Wachstum allerdings etwas gedämpft. Die Einfuhren seien stärker gestiegen als die Exporte, so die Statistiker.

Verbraucherpreise gingen zurück

Die Wirtschaft ist indes nicht nur gegenüber dem letzten Quartal 2015 gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg in den ersten drei Monaten gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent. Kalenderbereinigt waren es sogar 1,6 Prozent, da es in diesem Jahr einen Arbeitstag weniger als im ersten Quartal 2015 gab.

Wie das Statistische Bundesamt weiter bekannt gab, sind die Verbraucherpreise im Monat April erstmals seit dem Januar 2015 wieder zurückgegangen. Sie hätten um 0,1 Prozent unter denen vom April des vergangen Jahres gelegen. Dämpfend auf die Preisentwicklung wirkten sich insbesondere um 16,3 Prozent niedrigere Preise für Mineralölprodukte aus. Trotz gestiegener Strompreise gingen die Kosten für Energie insgesamt zurück. Ohne die Berücksichtigung der Energie wären die Preise im April allerdings um 0,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum April 2015 sanken auch die Kosten für Pauschalreisen. Etwas abgeschwächt hat sich nach den Erkenntnissen der Wiesbadener Behörde der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel.