Die österreichische Westbahn, ein privates Bahnunternehmen, an dem unter anderem auch die französische Staatsbahn SNCF beteiligt ist, will in Deutschland weiter wachsen – wovon auch Stuttgart profitieren könnte. Im Mai bestätigte die Westbahn, dass sie vom Fahrplanwechsel im Dezember 2024 an täglich zwei Direktverbindungen von Stuttgart nach Wien und retour anbieten möchte. Dazu werden Züge der Westbahn, die heute schon die österreichische Hauptstadt mit München verbinden, bis nach Stuttgart verlängert.
Neue Verbindungen ab Ende 2025?
Über weitergehende Pläne wollten sich damals die beiden Westbahn-Geschäftsführer Thomas Posch und Florian Kazalek nur allgemein äußern. Nun konkretisieren sich allerdings weitere Vorhaben, die Auswirkungen auf Stuttgart haben. Da das System Eisenbahn eher träge ist, müssen neue Verbindungen mit großem zeitlichen Vorlauf geplant werden. So hat die Westbahn schon jetzt bei der österreichischen Regulierungsbehörde „Schienen-Control“ ihre Wünsche für das im Dezember 2025 beginnende Fahrplanjahr 2026 geäußert.
Diese „Anmeldung eines geplanten neuen Schienenpersonenverkehrsdienstes“, wie es im Amtsdeutsch des Nachbarlandes heißt, sieht vom 14. Dezember 2025 an eine neue Verbindung von Wien via München, Ulm und Stuttgart nach Frankfurt am Main vor. Gleichzeitig sollen auch die dann bereits existierenden Angebote ausgebaut werden. „Es handelt sich um eine Angebotserweiterung von 5 auf 7 Zugpaare bis/ab München, von 2 auf 3 Zugpaare bis/ab Stuttgart sowie um ein neues Zugpaar bis/ab Frankfurt“, heißt es in dem Westbahn-Dokument. Im Klartext: aus zwei täglichen Direktverbindungen von Wien nach Stuttgart werden drei und eine davon fährt weiter via Mannheim nach Frankfurt.
Nicht alle Pläne werden auch Realität
Ob es dazu kommen wird, entscheiden die beteiligten Bahninfrastrukturunternehmen. Die Kapazitäten auf den Gleisen sind endlich. Ein Vorstoß der Westbahn, schon im Dezember 2023 den Verkehr zwischen Wien und Stuttgart aufzunehmen, war gescheitert. Flixtrain, das in Deutschland Fahrten im Fernverkehr auf der Schiene anbietet, hatte in der Vergangenheit auch schon einmal Interesse an einer Verbindung in die österreichische Hauptstadt angemeldet – ohne dass das daraus allerdings etwas geworden wäre.