Brigitte Dahlbender ist als Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 zurückgetreten. Sie zog damit die Konsequenz aus dem Ausgang der Volksabstimmung.

Stuttgart - Brigitte Dahlbender ist nicht mehr Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen „Stuttgart 21“. Die BUND-Landesvorsitzende zog am Montag damit die Konsequenz aus der Niederlage der Bahnhofsgegner bei der Volksabstimmung am Sonntag. Dabei hatten die Bürger in Baden-Württemberg mehrheitlich für einen Weiterbau des umstrittenen Tiefbahnhofs votiert. Wie die Protestbewegung sich zukünftig verhalten will, soll am Sonntag (4. Dezember) bei einem Treffen aller projektkritischen Organisationen beraten werden.

 

Sichtlich gerührt gab Dahlbender am Montag ihren Rücktritt in Stuttgart bekannt. Mit feuchten Augen räumte sie ein, dass sie mit dem Ergebnis der Volksabstimmung „nicht glücklich“ sei. Seit der Schlichtung habe sie sich aktiv gegen „Stuttgart 21“ engagiert, nun gebe sie das Amt als Sprecherin des Aktionsbündnisses ab. Sie werde sich als BUND-Landesvorsitzende nicht mehr in vorderster Front des Protests engagieren, sondern sich vielmehr auf die fachliche Kritik an dem Projekt verlagern.

Dank für das Engagement

Ihr Co-Sprecher Hannes Rockenbauch dankte Dahlbender für ihr Engagement. Wie es mit der Protestbewegung weitergeht, will das Aktionsbündnis am Sonntag im Stuttgarter Rathaus beraten. Bis dahin ist Rockenbauch alleiniger Sprecher des Bündnisses. Ob er einen neuen Co-Sprecher bekommt und ob auch künftig Montagsdemonstrationen stattfinden, soll bei diesem Treffen geklärt werden.

Das Aktionsbündnis will den Weiterbau von „Stuttgart 21“ insbesondere mit Blick auf die Kosten kritisch begleiten. Rockenbauch forderte einen Bau- und Vergabestopp, bis die Planfeststellungsabschnitte auf den Fildern endgültig durchgeplant seien und die Kosten dafür feststehen. Er kündigte neue große Demonstrationen an, wenn es an den Abriss des Südflügels und das Fällen oder die Verpflanzung von Bäumen im Schlossgarten gehe. Ob die Bewegung nach dem Votum der Bürger für „Stuttgart 21“ allerdings weiterhin so viele Demonstranten mobilisieren kann, ist fraglich.