Seine eigenen Parteimitglieder misstrauen dem britischen Premierminister Boris Johnson beinahe noch mehr als die Opposition. Der Mann ohne Mehrheit steht im Unterhaus im Gegenwind.

London - Zunächst schien Großbritanniens Premierminister Boris Johnson alles zu gelingen. Er schickte alle altgedienten Minister aufs Altenteil und umgab sich mit einem Kabinett von Ja-Sagern. Er warf mit Milliardenversprechen um sich, verweigerte das Gespräch mit Brüssel und will Ende Oktober „um jeden Preis“ raus aus der EU. Zur Durchsetzung dieses Ziels lässt er das Unterhaus erneut für fünf Wochen schließen – ein Vorgang am Rand der Legalität. Sechs Wochen agierte er ungehindert vom Parlament.