Rauschgifthandel im großen Stil und sogar versuchter Mord: Die Staatsanwaltschaft in Konstanz hat gegen insgesamt elf Verdächtigen aus dem Mafia-Milieu Anklage erhoben - wegen 54 Tatvorwürfen.

Konstanz - Ermittlern aus Deutschland und Italien ist ein Schlag gegen die Mafia gelungen. Gegen elf Verdächtige aus dem Mafia-Milieu hat die Staatsanwaltschaft in Konstanz Anklage erhoben - wegen insgesamt 54 Tatvorwürfen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Demnach hatten die Ermittlungen Bezüge zur sizilianischen Cosa Nostra und zur kalabrischen Ndrangheta hervorgebracht. Die Männer sind Italiener oder kommen gebürtig aus Italien.

 

Im Mittelpunkt steht den Angaben zufolge Rauschgifthandel in großem Stil, den die zwischen 25 und 52 Jahre alten Männer von Ende 2013 an bis Mitte 2017 betrieben haben sollen. Bei den Taten geht es um insgesamt 250 Kilogramm Marihuana sowie Haschisch im zweistelligen und Kokain im einstelligen Kilogrammbereich. Zudem wurde Vermögen im Wert von 400 000 Euro beschlagnahmt; ebenso wie Gegenstände im Wert 4,5 Millionen Euro.

Die Anklageschrift listet auf 117 Seiten 54 Tatvorwürfe auf

Einem Beschuldigten wird zudem versuchter Mord vorgeworfen. Er soll wegen eines Streits um Drogengeschäfte im Mai 2017 fünf Schüsse in das Fenster einer Gaststätte im Schwarzwald-Baar-Kreis abgegeben und dabei in Kauf genommen haben, einen oder mehrere Menschen zu töten.

Weitere Anklagepunkte lauten auf gefährliche Körperverletzung, Anstiftung zur Brandstiftung, Verabredung zum schweren Raub, gewerbsmäßiges Verschaffen gefälschter amtlicher Ausweise sowie unerlaubten Besitz von Schusswaffen. Die Anklageschrift listet demnach inzwischen auf 117 Seiten 54 Tatvorwürfe auf. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 46 Beschuldigte, von denen 35 nicht in Haft sind.