Im norditalienischen Lodi können Flüchtlingskinder wegen eines Dekrets der Lega-Bürgermeisterin nicht mehr am Schulessen teilnehmen. In Konstanz ist man entsetzt. Seit 40 Jahren sind die Städte freundschaftlich verbunden.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Konstanz - Die Schranke schließt, die Brücke hebt sich. Die „Lodi“ nimmt Kurs auf Meersburg. Vor acht Jahren haben die Konstanzer ihr jüngstes und größtes Fährschiff auf dem Bodensee in Betrieb genommen und es ihrer norditalienischen Partnerstadt gewidmet. Damals herrschte eitel Sonnenschein, jetzt nieselt es über dem See, und auch über der 40 Jahre alten transalpinen Verbindung sind dunkle Wolken aufgezogen. Die Partner sind sich fremd geworden, seit in Lodi (45 000 Einwohner) in der Lombardei, 30 Kilometer südöstlich von Mailand gelegen, Rechtspopulisten das Ruder übernommen haben und das liberal geprägte Konstanz zu der neuen Politik nicht schweigen möchte.