In den vergangenen Wochen ist es erneut zu Betrugsfällen beim Online-Banking mit mobilen Tan-Nummern gekommen. Einem Medienbericht zufolge seien diesmal aber allein Telekom-Kunden betroffen - das Unternehmen hat dies inzwischen bestätigt.

Stuttgart - Nachdem es bereits in den vergangenen beiden Jahren zu Betrugsfällen beim Online-Banking via mobiler Transaktionsnummer gekommen war, hatten sowohl Banken als auch Mobilfunkhersteller ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge soll es in den vergangenen Wochen nun zu weiteren Betrugsfällen gekommen sein. Anders als in den bisherigen Betrugsfällen seien bei der jüngsten Welle jedoch allein Kunden der Telekom betroffen.

 

Deutschlandweit nutzen viele Millionen Menschen das Online-Banking mit mobiler Transaktionsnummer, das für viele eigentlich als sicher galt. Denn für eine Transaktion benötigen die Kunden sowohl ein Handy als auch einen Computer. Wer eine Überweisung tätigen will, bekommt eine Tannummer auf das Handy geschickt, die schließlich online auf dem Computer bestätigt werden muss.

"Die Täter haben ihre Methoden zum Betrug mit mTan weiter verfeinert", zitiert die SZ in ihrem Bericht vom Dienstagabend eine Sprecherin der Telekom.

Ein Kunde soll um 30.000 Euro betrogen worden sein

So sollen sich die Täter in den jüngsten Betrugsfällen mit einer "Spähsoftware" in den PC der Kunden eingehackt haben, um so sowohl die Zugangsdaten zum Online-Banking als auch Passwörter herausfinden zu können.

Mithilfe dieser Daten hätten sich die Täter bei der Telekom als Mitarbeiter eines Mobilfunk-Shops ausgeben können und eine neue Sim-Karte für ihre Kunden verlangen können. Dadurch sollen die Täter schließlich die Möglichkeit bekommen haben, "die betrügerischen Überweisungen" vornehmen zu können.

Wie die SZ schreibt, sollen durch diese Überweisungen viele Kunden um fünfstellige Beträge gebracht worden sein. Vom Konto eines Postbank-Kunden seien sogar mehr als 30.000 Euro abgebucht worden. Insgesamt belaufe sich der Schaden auf mehr als eine Millionen Euro.

Neue Sicherheitsmaßnahmen sollen Telekom-Kunden schützen

Ein Vorgehen, das es so in dieser Form bisher noch nicht gegeben hatte. Denn bisher sollen die Betrugsfälle immer so abgelaufen sein, dass sich die Täter, um an eine neue Sim-Karte zu gelangen, nicht als Mitarbeiter eines Mobilfunk-Shops, sondern als Kunden ausgaben.

Aufgrund der Vorfälle im Jahr 2013 und 2014 führten die Mobilfunkanbieter deshalb neue Sicherheitsmaßnahmen ein. Zur Aktivierung einer neuen Sim-Karte sei deshalb seither die Vorlage eines Personalausweises oder das Nennen eines Passwortes notwendig gewesen.

Inzwischen hat die Telekom mit neuen Vorkehrungen auf diese Betrugsfälle reagiert. Seit der vergangenen Woche habe die Telekom ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft, um die Betrugsmasche unmöglich zu machen, sagte eine Sprecherin.