Die verstärkten Kontrollen beim Biomüll scheinen erste Wirkung zu zeigen. In der zweiten Woche der Aktion wurden weniger Tonnen bemängelt.

Rems-Murr-Kreis - Die „Gnadenfrist“ ist seit zwei Wochen vorbei. Biotonnen, die anderes als organische Stoffe enthalten, werden von der Müllabfuhr nicht mehr geleert. Die Abfallwirtschaftsgesellschaft Rems-Murr (AWRM) will erreichen, dass die Haushalte ihren Biomüll besser trennen, weil Fremdstoffe zunehmend Probleme bei der Verwertung in der kreiseigenen Vergärungsanlage bereiten.

 

Im Schnitt bleiben etwas mehr als drei Prozent stehen

Laut Auskunft der AWRM bleiben nach wie vor einige Tonnen ungeleert. Der Anteil habe sich zuletzt zwischen 1,4 und 6,7 Prozent eingependelt. Unrühmlicher Spitzenreiter war eine Tour in der ersten Woche der Kontrollaktion in Waiblingen. Dort blieben in einem Bezirk von 950 braunen Tonnen 108 befüllt stehen, was einen Anteil von 11,4 Prozent ausmacht. Die penibelsten Mülltrenner wohnen laut der bisherigen Statistik in Plüderhausen. Dort wurden lediglich 0,6 Prozent bemängelt. Im Schnitt sind in den vergangenen Tagen gut drei Prozent bei den Kontrollen negativ aufgefallen. Das ist deutlich weniger als noch eine Woche zuvor.

Die häufigsten Störstoffe sind laut AWRM Plastiktüten, in die der Biomüll nochmals eingepackt werde. Oft fänden sich auch Lebensmittelreste, die noch in ihren originalen Verkaufsverpackungen in die Tonne gegeben würden. Meist sei vermutlich mangelnde Sorgfalt oder Unachtsamkeit der Grund für die „Verunreinigung“ der Bioabfälle. Eine sorgfältige, sortenreine Trennung der Biotonne durch jeden einzelnen Nutzer sei aber das A und O für eine saubere und wirtschaftliche Verwertung Biomülls zu Kompostprodukten, sagt der AWRM-Geschäftsführer Gerald Balthasar. Man hoffe, durch die Aktion, die man als Aufklärungskampagne verstanden wissen will, dafür zu sensibilisieren.

Extraleerung für 10 bis 25 Euro möglich

Die verstärkte Kontrollaktion soll deshalb noch eine weitere Woche fortgesetzt werden. Wer betroffen ist, könne eine kostenpflichtige Banderole für eine Extraleerung als Restmüll zum Preis von 10 Euro (80 Liter), 14 Euro (120 Liter) oder 25 Euro (240 Liter) erwerben – oder die Störstoffe selbst heraussortieren.