Fast 600 Grad, verformte Plastikabdeckungen und Schmorgeruch: Am Dienstagmittag waren die Kräfte der Ditzinger Feuerwehr beim Thermoscanner an der A 81 sehr wohl gefordert.

Leonberg: Marius Venturini (mv)

Thermoscanner und kein Ende: Nur, dass die Freiwillige Feuerwehr Ditzingen an diesem Dienstagmittag tatsächlich eingreifen musste, als die Anlage auf dem Parkplatz Engelberg an der A 81 einen Lastwagen gestoppt hatte. Gegen 13.15 Uhr hatte das System bei einem Gefahrgut-Lkw eine kritische Überhitzung festgestellt und ihn so an der Einfahrt in den Engelbergtunnel gehindert.

 

Thermoscannner-Alarm: Drillingsachse auf fast 600 Grad erhitzt

Als die Ditzinger Einsatzkräfte auf dem Parkplatz eintrafen, lag bereits Schmorgeruch in der Luft. Dieser kam von der Drillingsachse des Aufliegers. Die Wärmebildkamera zeigte in diesem Bereich schließlich eine Erhitzung auf etwa 600 Grad an. „Die Plastikabdeckungen der Radmuttern waren bereits geschmolzen“, wie Andreas Häcker Abteilungskommandant der Ditzinger Wehr, berichtet.

Die Feuerwehr kühlte die betroffene Achse zunächst mit einem Hochleistungslüfter. Anschließend machten die Helfer mit Wasser weiter. Im Verlauf des Einsatzes sank die Temperatur dadurch laut Häcker auf unter 150 Grad.

Egal zu welcher Uhrzeit: Die Ditzinger Feuerwehr steht auch nachts beim Thermoscanner parat (Archivbild). Foto: Freiwillige Feuerwehr Ditzingen

Die Polizei veranlasste, dass der mit 24 000 Litern leicht entzündlichem Ethanol beladene Lastzug bis zu einer Überprüfung durch einen Wartungsdienst auf dem Parkplatz Engelberg verweilen muss. Die Ditzinger Feuerwehr war mit drei Fahrzeugen und 20 Personen im Einsatz.

Alarm gab es bereits am Montag am Thermoscanner

Bereits einen Tag zuvor, am Montagmorgen, war die Ditzinger Feuerwehr bereits zu einem neuerlichen Einsatz beim Thermoscanner gerufen worden. Tätig werden mussten sie in diesem Fall jedoch laut Einsatzbericht nicht.

Der Thermoscanner macht den Brandschützern in den vergangenen Tagen und Wochen schwer zu schaffen. Seitdem im vergangenen Sommer die Zuständigkeit von den Leonberger auf die Ditzinger Retter überging, löste die Anlage mittlerweile knapp 25 Mal aus. Zum Vergleich: In den drei Jahren unter Leonberger Ägide standen insgesamt fünf Einsätze zu Buche.

Thermoscanner-Anlage ist laut Betreiberin richtig eingestellt

Wie man auf Nachfrage bei der Betreiberin, der Autobahn GmbH des Bundes, betont, funktioniere die Anlage jedoch tadellos. Die Werte seien von dem Schweizer Bundesamt für Straßen ASTRA und der Herstellerfirma der Thermoscan-Anlage im Rahmen einer zweijährigen Studie ermittelt und festgelegt worden.