Ein Konvoi aus rund 50 Autos hat am Samstag auf der Fahrt von Großbottwar nach Ludwigsburg für eine Menge Ärger gesorgt, unter anderem mit kurzen Rennen.
Es hat sich zu einem unsäglichen Phänomen entwickelt, das immer häufiger vorkommt: Autokorsos zu Hochzeiten, bei denen einzelne Teilnehmer meinen, auf die Verkehrsregeln pfeifen zu können. So waren auch am Samstagmittag einige Fahrer eines solchen Konvois offenbar außer Rand und Band.
Mehrere Anrufer beschwerten sich nach Angaben der Polizei gegen 14.30 Uhr über den rund 50 Autos umfassenden Tross, der sich auf der Landesstraße 1100 von Großbottwar über Marbach und weiter am Neckar entlang nach Ludwigsburg in Gang gesetzt hatte. Die Lenker würden ihre Pkw teilweise in Schlangenlinien über die gesamte Straßenbreite bewegen, um den Verkehr herunterzubremsen. Einzelne Autos befanden sich wohl auch längere Zeit auf der Gegenspur, wodurch dort andere Fahrzeuge behindert wurden.
Als der Korso schließlich in Eglosheim angekommen war, wurde die Kolonne in der Teinacher Straße von der Polizei und dem Vollzugsdienst kontrolliert. Das schien einzelne Teilnehmer aber immer noch nicht zur Räson gebracht zu haben. „Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen fuhr der Tross gegen 16.30 Uhr weiter zum Parkplatz und zur Bushaltestelle des Berufsschulzentrums Römerhügel, wo einzelne Korsoteilnehmer ihre Reifen stark durchdrehen ließen“, vermeldet die Polizei.
Ampeln werden ignoriert
Auf der gesamten Strecke, die der Hochzeitskonvoi an diesem Nachmittag unterwegs war, sei es zu gefährlichen Manövern wie dichtem Auffahren, Überholen und Schneiden beim Wiedereinscheren, Ignorieren von roten Ampeln, kurzen Beschleunigungsrennen und sogar zur Behinderung eines Rettungswagens gekommen. Die Polizei sucht nun Zeugen und Geschädigte, die sich unter Telefon 0 71 44 / 90 00 oder per E-Mail unter marbach-neckar.prev@polizei.bwl.de melden können.