Das SWR-Symphonieorchester hat im Stuttgarter Wizemann „Radiomusiken“ der 1920er Jahre gespielt. Das damals neue Genre kennzeichnet eine kunstvolle Gratwanderung zwischen „ernster Musik“ und dem, was der Dirigent Hermann Scherchen einmal „Kaffeehaus-Dideldum“ nannte.

Ein alter Radioapparat, links und rechts zwei Drehknöpfe, dazwischen fünf Tasten: An/Aus, Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle, Ultrakurzwelle. Taste an, drehen, schon kommt Musik. Taste aus, man verlässt die Wohnung, und während man durch die Straße läuft, setzen sich die eben gehörten Klänge fort, tönen aus den Fenstern und Wohnungen.