Konzert in der Sporthalle Als Tina Turner in Böblingen röhrte
Kurz nach Tina Turners Tod taucht ein Böblinger Konzertticket der Ikone auf. Sang die Queen of Rock n’ Roll einst in der Sporthalle?
Kurz nach Tina Turners Tod taucht ein Böblinger Konzertticket der Ikone auf. Sang die Queen of Rock n’ Roll einst in der Sporthalle?
Was für eine traurige Nachricht, die sich am Mittwoch von Küsnacht bei Zürich aus in der Welt verbreitete: Die Queen of Rock ’n’ Roll ist nicht mehr unter uns, Tina Turner schloss für immer ihre feurigen Augen. Unvergessen ihr kehlig geschmachtetes rolling on the river in „Proud Mary“. (Kenner greifen übrigens zur Live-Version des legendären Paris-Konzerts aus dem Jahr 1971, auf der sie im Duett mit Damals-noch-Ehemann Ike Turner zu hören ist! – Anm. d. Bonbonfabrik).
Hach, sie war einfach die beste, simply the best. Als sich die Bonbonfabrikanten noch die vom Herzschmerz verheulten Augen rieben, flatterte ein Fundstück in die Schreibstube, das die Trauer in journalistischen Eifer verwandelte: Ein vergilbtes Konzertticket, auf dem in knalligem Rot der Name prangt: Tina Turner. Weniger knallig obendrüber, aber trotzdem ein Knaller: Stuttgart-Böblingen Sporthalle. Ja, sollte es denn wahr sein? Nahm die Rockdiva einst Böblinger Bühnenboden unter die Stöckelschuhe?
Die Tränen trockneten schnell, als wir in den Weiten des Internets fündig wurden: Fan-Seiten, Konzert-Archive und die Online-Enzyklopädie Wikipedia bestätigten das Datum: Am 7. März 1985 soll Tina Turner auf ihrer Private-Dancer-Welttournee tatsächlich schwäbische Gefilde gestreift und die Böblinger Sporthalle zum Beben gebracht haben. Zum Eintrittspreis von damals 32 D-Mark gab es im Vorprogramm sogar noch Special Guest Bryan Adams obendrauf. Der feierte danach mit „Summer of 69“ seinen Durchbruch. Zwar geben andere Quellen die damals neu erbaute Schleyerhalle als Veranstaltungsort an, doch das mag auch an der missverständlichen Ortsangabe Stuttgart-Böblingen auf dem Ticket liegen. Wir bleiben dabei, sie war da. Und Proud Mary mit ihr. Was frei ins Schwäbische übersetzt übrigens bedeutet: Stolz wie Bolle.