Ihre Musik hat die Band Gracefire bereits bei vielen Live-Konzerten präsentiert. Ihre erste CD stellt sie am 25. März öffentlich vor.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Wenn junge Leute heute ihre aktuelle Musik pflegen, vermisst die ältere Generation häufig etwas wie eine nennenswerte Melodie oder Akkordwechsel. Ein Instrumentalsolo, und sei es auch noch so bescheiden, mitten in einem Stück gibt es inzwischen gar nicht mehr. Bei der Band Gracefire aus Filderstadt ist das anders: Sie schreibt ihre eigene Rockmusik, und die hat all dies, was andere aufgegeben haben zugunsten von irre schnellen Computerbeats oder diversen elektronischen Spielereien.

 

Mehr noch: Die Band unterbricht sogar manchmal den Fluss von Strophe und Refrain für ein Zwischenspiel, um auch mal andere Aspekte ins Spiel zu bringen. Da werden Erinnerungen wach an die großen Alben etwa von Deep Purple, überhaupt an die Classic-Rock-Zeiten der 1970er und 1980er.

Der eigene Stil

Der Sound von Gracefire wird bewusst gepflegt. Wobei: „Privat hören wir Musik querbeet“, sagt die Sängerin Nicole Zeyda, „und das ist je nach dem persönlichen Geschmack mal sehr progressiv, mal underground, da wird aber auch beispielsweise die Musik von Roxette sehr geschätzt“.

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Wie Gracefire klingt, haben sie bis zu den Coronazeiten vor zwei Jahren in vielen Live-Konzerten in der Region vorgestellt, aber auch außerhalb. Jetzt haben sie erstmals eine CD eingespielt mit dem Titel „Trapped in society“, in die Gesellschaft hineingeraten. Die Texte von Zeyda künden von Unsicherheiten, Selbstzweifeln, aber auch von Selbstbewusstsein, von Träumen, von einem Verlangen nach mehr Freiraum und Selbstbestimmung.

Das ist alles gut hineingefügt in die Songzeilen, ebenso gut abgestimmt mit dem Gesanglichen. Man hört die Live-Erfahrung. Viele Refrains auf dieser CD gehen bestens ins Ohr und laden zugleich zum Mitsingen oder Mitsummen ein.

Die Komponierwerkstatt

Zeyda und die Gitarristin Diana Höttermann sind gewissermaßen die Komponierwerkstatt. „Häufig hat Diana eine Idee, spielt sie mir oder den anderen vor, wir arbeiten daran. Ich überlege mir, welche Textzeilen dazu passen könnten oder was musikalisch anders gemacht werden könnte“, so Zeyda, „wir tauschen uns da stets aus“. Und das geht heute sehr einfach mit den entsprechenden digitalen Hilfsmitteln.

Seit 2015 gibt es die Band in dieser Zusammenstellung mit der Schlagzeugerin Annika Allinger und dem Bassisten Simon Jockschas. Sie seien eine eingeschworene Gemeinschaft, wie Zeyda sagt: „Unser CD-Produzent Paco Müller hat auf einem der Titel ein Keyboard im Hammond-Sound dazu gespielt. Das hat uns sehr gut gefallen. Aber jetzt dauerhaft einen Keyboarder reinzubringen, das wollen wir eigentlich nicht.“ Da haben sie sich dann doch lieber von den Soundideen von Paco Müller speziell für diese CD verwöhnen und überzeugen lassen. Schließlich soll man hier ja auch hören, dass da ausgiebig im Studio gefeilt wurde, dass hier nicht nur ein Live-Mitschnitt vorliegt.

Live mit Werner Dannemann

Dass das live ein Gewinn sein könnte, wird sich wohl am Freitag, 25. März, in der Halle in Reichenbach/Fils zeigen. Dann klappt es im dritten Anlauf, die CD „Trapped in society“ öffentlich vorzustellen. Da steht dann Paco Müller mit Gracefire auf der Bühne, hinzu kommen ein paar Sängerinnen. Und der Gitarrist Werner Dannemann, der sicherlich noch ein paar eigene Fans mitbringen wird als viel beschäftigter Rock-Profi aus der Region.

Bange wird ihnen vor dessen Erfahrung nicht, schließlich hat Dannemann schon bei der CD mitgewirkt. Und Gracefire selbst ist bereits im Vorprogramm prominenter Musiker aufgetreten, etwa von Barclay James Harvestoder einem Soloprojekt von Leo Lyons, einst Bassist bei Ten Years After.