Im Oktober geben die Konzertveranstalter in und um Stuttgart so richtig Gas. Uns sind viele Ys im Konzertprogramm aufgefallen - und auch einige versteckte Perlen. 

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Endlich ist wieder Herbst, jetzt so richtig, und wir hoffen, dass Sie, liebe Leser, viel Platz im Konzertkalender haben. Denn der Oktober wird ram-mel-voll, es gibt ganz viele Bands mit einem Y im Namen, eine (fast) neue Location zu bestaunen und auch der Ausflug raus aus dem Stuttgarter Kessel lohnt diesen Monat außerordentlich.

 

Das geht schon am 1.10. los, wo man zum Beispiel mal nach Filderstadt-Bernhausen schauen könnte. Dort spielt Fast Eddy Wilkinson feinsten Blues nicht in Gänsehaut-, sondern Gasthausatmosphäre. Was für sich schon einen Blick wert ist. Wer noch nie im Gemeindehaus Birkach war, könnte zum Konzert von Lokalmatador Tobias Dellit schauen. Hundreds erinnern mit ihrem Video daran, dass bald wieder Winter ist. Wo man dann wieder über den kalten Parkplatz in die Manufaktur Schorndorf spazieren muss.

Wem das alles zu weit ist: Kaufmann Frust stehen am 1.10. auch schon wieder auf der Bühne, diesmal mit Nightingales im Schocken. Im LKA gibt's Rock'n'Roll mit The Bones samt Vorprogramm. Auch aus Schweden: Andreas Moe, der im Club Cann spielt und sich publicitymäßig geschickt an Avicii rangeschmissen hat. Letzter Tipp für diesen doch recht vollen Donnerstag: Larissa Rieß de White im Merlin, übrigens bei freiem Eintritt. Wir stellen uns jetzt mal vor, wie diese Art von Musik im Merlin wirkt: 


Und dann ist der Freitag vor dem Nationalfeiertag, was feiermäßig zumindest für Clubgänger nix bringt. Aber hier geht's ja um Musik, zum Beispiel Vierkanttretlager im Keller Klub. Die Band hat ein schönes, norddeutsches Video draußen (Sturm, Regen vs. Sonne, melancholischer Text auf Akustikklampfe). Im Wizemann gibt's am 2.10. die hiermit zu den offiziellen Editors-Nachfolgern erklärten Grave Pleasures (hier der Grund). Ruffiction rappt in der Schräglage über Fäuste in die Luft und Schüsse in die Luft, das ist was für Hafti- und Aggro.TV-Fans.

Nicht ganz so evil geht's im Laboratorium zu, wo Distance, Light & Sky auftreten. Wem das nix sagt: das ist ein Act um den Walkabouts-Songwriter Chris Eckman und klingt so. Ebenfalls am 2.10.: Schrottgrenze im Schocken, die bereits in der Stuttgarter Zeitung für ihren bescheuerten Bandnamen gedisst wurden. Und dann gäb's noch Bob Wayne, auf dessen Myspace-Seite sich ein wunderbares Foto von ihm findet. Ja, für dieses Servicestück scannen wir sogar alle Myspace-Seiten der genannten Künstler. 

Am 3. Oktober empfehlen wir die Reise nach Esslingen, wo das Label Treibender Teppich einige seiner Bands vorstellt. Das Label ist hübsch DIY und hat lokale Größen wie Levin goes lightly, JFR Moon und All diese Gewalt im Programm. Seit neuestem auch eine Band, die nicht aus Stuttgart kommt: Fabian aus Hypezig, produziert von Max Rieger. Klingt fantastisch, wir durften schon reinhören: typischer Milberg-Sound, offene Strukturen, Indie und Pop mit sehr markanter Sängerin, bisschen noisig auch noch. Also die spielen da, außerdem JFR Moon und Levin goes lightly. Das Ganze findet im Maille-Park in der Esslinger Innenstadt statt, Beginn 20 Uhr, Eintritt frei.


Ebenfalls am 3.10: Oddisee im Keller Klub (wurde von der Schräglage verlegt), immer noch "etwas Underground ... trotz iTunes Music Award für das 'beste Hip-Hop/Rap Album 2012'”, wie es im Pressetext heißt. Im HipHop ist man ja lieber als jemals zuvor true und gar nicht Pop, geschweige denn HipHop, sondern Rap, also da darf man noch hin - das soll uns der Text sagen. 

Im Lab sehen wir derweil einen, der seit 47 Jahren auf der Bühne steht: Guru Guru. Eigentlich darf man nach so einer Lebensleistung in Rente gehen. Macht Guru Guru aber nicht. Sondern stellt sich in wilder Kostümierung auf die Bühne. Skandiert Texte, dass Die Säulen des Kosmos neidisch werden (und ohne Rednerpult). Jedenfalls eine echte Empfehlung! Und auch im Galao werden wir auf einen Trip in die Zeit von vor ungefähr 45 Jahren mitgenommen, nämlich von Charles Howl


Ein treuer Leser weist uns außerdem noch auf Golden Kanine im Zwölfzehn hin. Die sind natürlich super!

Auch der Sonntagabend hat noch was zu bieten: den Rapper Fabian Römer Im Wizemann und eine Runde Emergenza-Festival im Keller Klub.

5. bis 11. Oktober

Die erste richtige Oktoberwoche beginnt mit einem überschaubaren Programm. Am 5.10. spielen Cross Stitched Eyes im Keller Klub. Irgendwie auch schön, dass solche Musik noch gemacht wird. Ein bisschen energischer und progressiver sind The Hirsch Effekt, die im Juha West aufspielen, und zwar am 6.10.:


Ansonsten ginge am 6.10. noch Stoned Jesus aus der Ukraine im Keller Klub mit Stoner Rock. Wer da bloß an Wodka denkt, den verweisen wir auf die Schnapszahl im Stoned-Jesus-Bandcamp-Shop. Außerdem: Crosby, Stills & Nash in der Porsche Arena.

7.10., Zeit für ein bisschen Pop und Jazz. Diana Krall hat das in der Liederhalle im Programm. Akua Naru macht im Uni eher so HipHop und RnB, gefällt. Und im Galao spielt die kanadische Singer/Songwriterin Mo Kenney auf.

Der Rapper Weekend hat ein schönes neues Album bei Chimperator raus: "Musik für die die nicht so gerne denken". Am 8.10. stellt er es in der Schräglage vor. Großer Tipp auch: Malstrom in der Kiste. Das ist natürlich schon Jazz, instrumental auch, aber auch ein bisschen Fusion. Unser Favorit: der Song "Dann hau doch ab" (Live-Video hier).

Welche Art von Musik Lord of the Lost machen, verraten wir hier nicht; nur dass sie am 8.10. im Cann spielen. Das schönste Video zu diesem Konzert-Donnerstag liefert derweil die Combo Haudegen ab: 


Unsere Haupt-Recherchequelle Wikipedia hat ein wunderbares Foto von der Band Sweet. Wer da live reinschauen möchte, geht am 9.10. ins LKA. Teesy-Fans natürlich nicht, die gehen ins Wizemann, wo sicher über die "Generation Maybe" gerappt werden wird. Unweit davon spielen die Hard-Progger (Zitat Kessel Events) Enchant im Schocken und The Casualties im Keller Klub. Die machen Punk, und dazu weiß Wikipedia: "Die Casualties sind gemessen an Szenestandards sehr professionell aufgestellt, beispielsweise ist ein umfangreiches Sortiment an Merchandising-Artikeln erhältlich." Also dann, frohes Shoppen!

Auch die lokale Szene ist am 9.10. reichlich aktiv. Die Band Kill Valmer releast mal wieder ein Album. Das erste Mal war 2013 in der Kiste. Damals berichteten wir: "Zu Punkrockklängen blasen die Mitglieder von Kill Valmer in Trachten zur Jagd". Im Goldmark's zeigt sich, ob das fortgesetzt wird, ein Video gibt's schon und wenn der Sänger kehlig wird, erinnert uns das an Beatsteaks. In der Kiste findet am 9.10. trotzdem eine Release-Party statt, nämlich mit dem Elektro-Jazz-Projekt Jazzeel: "The World in My Eyes" heißt das Album feiert in der Kiste Jubiläum. Reinhören kann man hier. Lokale Acts, zum Dritten: Brothers of Ivory spielen in der Manufaktur in Schorndorf ein Heimspiel, und zwar gemeinsam mit Rigna Folk.

Es folgt das Programm für Samstag, 10.10.: Frittenbude im Wizemann, Primadonna und The Truth im Goldmark's, A Life Divided im Club Cann, Lake Felix und andere Songwriter im Galao, Waltari im Club Zentral, Inna Zhelannaya im Laboratorium, Matze Rossi im Kleinkunstkeller Bietigheim-Bissingen sowie Brthr beim Singles Club in der Rakete. Mit dabei ist der "Blues-Beau" Joscha Brettschneider:

 

ALL THE SINGLE LADIES!10.10.15 at Theater Rampe, Stuttgart we're going to release our newly recorded vinyl single with...

Posted by BRTHR on  Tuesday, September 15, 2015

Toll ist auch das, was im Jugendhaus Stammheim abgeht. Da ist man ja nicht so oft, und ganz jugendhausmäßig sind die Bands am 10.10. auch nicht. Von einem, der sowohl bei The Cleanin' Women als auch bei The Sexangels spielt, erreicht uns folgende Botschaft: "Ich lebe und arbeite seit 15 Jahren in Berlin, habe aber davor 20 Jahre lang in Stuttgart mit meinen Bands gespielt. 2 davon gibt es noch und ich spiele mit beiden im Doppelpack am Samstag in Stuttgart: The Cleanin' Women und The Sexangels Da das nicht mehr so oft vorkommt, wäre das schade, wenn diese Information nicht möglichst breit gestreut werden könnte." Machen wir gerne, vor allem wenn's ein so schönes Video gibt: 

Und dann ist auch schon wieder Sonntag. Take That sind am 11.10. in der Schleyerhalle ohne Robbie Williams angekündigt, Im Wizemann spielt derweil Klaas Heufer-Umlauf mit Gloria ein paar Lieder. Im Club Zentral gibt's Metal mit Negator aus Hamburg, im Uni wird's düster mit Eisregen et al. und aus Halle kommt die Post-Hardcore-Band Annisokay zu uns in den Keller Klub.

12. bis 18. Oktober

Die Woche startet gut mit Rise Against, die am 12.10. in der Schleyerhalle spielen. Schön, dass Politpunk so viele Leute zieht! Etwas gediegener geht's im Theaterhaus zu, wo Rickie Lee Jones ihre Songs vorträgt. Der Trailer sagt uns, warum man da hinmuss.

Am 13.10. gehen West-Insider zu den Guttenberger Brothers mit Gypsy-Jazz im Eumel. Das ist am Dienstag; wer da mal samstags hinkommt, kann erfreulicherweise noch um vier Uhr Tiefkühlpizza kriegen. Am Hölderlinplatz weltweit einmalig. Die Popfraktion lässt sich allerdings eher im Keller Klub sehen, wo das Münchner Trio Young Chinese Dogs spielt:


Für 14.10. hat die Rockfabrik in Ludwigsburg einen Knalleract angekündigt: Public Image Ltd. Alle Achtziger-Jahre-Kids jubilieren da natürlich. Punkfans auch, denn John Lydon alias Johnny Rotten war bekanntlich Frontmann der Sex Pistols. Ein gut gemachtes neues Album haben PiL, wie Fans den Bandnamen liebevoll abkürzen, zufälligerweise auch im Gepäck. Tickets kosten halt um die 40 Euro, aber die Zielgruppe ist ja wahrscheinlich nicht mehr so Punk wie früher?

Im LKA spielt derweil Bushido auf; wir versuchen, da eine Akkreditierung zu kriegen um von vor Ort zu berichten. Wen der aktuelle Stand in der italienischen Jazzszene interessiert, der schaut zu Luz ins Galao. Im Schocken (und tags darauf gleich nochmal im Schlesinger) gastiert Candice Gordon, die unserer Prognose zufolge den übernächsten Bond-Song singen wird. Im Cann gäb's noch französischen Metal mit Betraying the Martyrs und wir zarten Seelen empfehlen Niels Frevert im Theaterhaus:
 


Fatso Jetson könnte man schon seit 1984 kennen und laut Selbstbeschreibung sind sie die Väter des Stoner Rock. Fürs Goldmark's am 15.10. reicht die Popularität noch, und dieses Video gibt auch einen guten Liveeindruck von der Klasse der Band. Wer auf der letzten Grönemeyer-Tour war, der hat Balbina gesehen: die macht reduzierten, eingängigen Pop mit hübschen Texten, hat letztes Jahr auch gemeinsam mit Maeckes musiziert, an diesem Donnerstag spielt sie im Club Cann. Und, klar: die Stimme muss man mögen. Ist aber schon besonders. Die Band mit schönsten Albumtitel spielt derweil im Zwölfzehn: Manfred Groove mit ihrem Longplayer "Ton Scheine Sterben". Und im Anker Bernhausen gäb's noch Naked Hazelbeard.

Echte Christen pilgern am 16.10. zum Heidenfest im LKA. Im Club Zentral gibt's Riffmusik mit hiesigen Bands wie Scarecrow und Truthseeker. Aus Basel kommt hingegen die Band Anoraque, und zwar ins liebenswürdige Danziger Stüble. Die Musik kann man lassen. Der Rapper MoTrip spielt im Wizemann und die Rotterdam Ska Jazz Foundation im Keller Klub. Und dann noch was in Gaby's Gruft:

 

Gaby's Gruft <3

Posted by kopfhoerer.fm on  Saturday, October 10, 2015

Ebenfalls am 16.10.: Der Plot in der Schräglage auf "Hauptsache WLAN Tour". Außerdem Dagobert im Merlin mit seiner Afrika-Tour; den kennt man vom Pop-Freaks-Festival. Und beim Klub Karachoo im Uni spielt diesmal Éclat: ja, das ist die Band, bei der auch der Stuttgarter Szene- und Starproduzent/Tontechniker Ralv Milberg mitspielt. Also falls man den (z.B. nach zwei Jahren Eclat-Sendepause) mal auf der Bühne erleben will: der Auftritt findet gegen Mitternacht statt.

 

Und dann ist auch schon 17.10. und Stuttgartnacht. Was für viele ja der Graus ist. Die Musikinitiative Rock macht aber natürlich offiziell mit und bespielt eine bis dato weitestgehend unbekannte Location, nämlich das Fräulein Schmid in der Böblinger Straße 86. Mit dabei sind selbstredend Stuttgarter Künstler, nämlich Loisach Marci sowie Gorbunov & Kienzler. Und wer mag, googlet jetzt mal Fräulein Schmidt mit dt.

Alle anderen Konzerte könnten als Ausflucht vor der Stuttgartnacht dienen. Als da wären: schwarzer Rock'n'Roll mit Radkey im Zwölfzehn, irgendwas zwischen TV on the Radio und Gitarrenschlacht im Goldmark's mit Zig Zags und zur Abwechslung mal Poppiges im Juha West mit Matula. Klingt aber ganz gut.

Im Schlesinger ist am 17.10. auch mal wieder was: No Sports  machen Release-Party. Und haben 30-jähriges Bandjubiläum. The Nite Steadies sind auch dabei. Und zur Vorbereitung empfehlen wir nicht die neue, sondern die alte No-Sports-Website.

Und das Programm für den Samstag ist immer noch nicht durch. Hier die Underground-Tipps: in Gaby's Gruft gibt's klassischen Metal mit the ebenfalls long standing Börgen Haygen (informatives Video), im Anker Bernhausen spielt Jonny Glut, laut Selbstbeschreibung inspiriert unter anderem von Joachim Ringelnatz, Nordlicht und ebendort Straßenmusiker. Dieses zuckige Video von Fugu Mango gefällt uns gut, die gibt's am 17.10. im Galao (Electro / Pop / Jazz). Il Civetto kennen Lab-Festival-Gänger schon von da, jetzt solo im Lab und anders als der Name vermuten lässt, ist die Gruppe keine Reinkarnation von den Drei Tenören. Im Gegenteil. Bleiben nur noch Sonic Spy im Danziger Stüble und die, ja, Newcomer Imagine Dragons, die die gemütliche Porsche Arena bespielen.


Uff. Nach so einem Samstag ginge dann noch God is an Astronaut im Wizemann (knallt), die liebenswürdigen Jamhed im Komma in Esslingen (hier unser jüngster Beitrag zu der Band) oder die französische Soulqueen Nina Attal im Scala in Ludwigsburg. Wir gehen hin und schauen, ob die Leute da wirklich Soul Explosion machen.

19. bis 25. Oktober

Am 19.10. ist dann tatsächlich mal so was wie Ruhe im Kessel. Am 20.10. dafür dann umso mehr Alarm im Zwölfzehn, wo Mini Moustache aufspielen. Das sind vier Franzosen, die sich selbst und Disco gar nicht recht ernst nehmen. Das wird manch einer sicher affig finden. Dem Autor dieser Zeilen hat's vor vielen Jahren an selber Stelle viel Spaß gemacht. "Deux Baguettes Et Un Croissant" war 2008, und weil damals Myspace groß war, verlinken wir auch darauf. Inzwischen hat die Band aber auch Youtube entdeckt.

Alternativen am 20.10.: Die erfolgreichste Rockband aus Südafrika (Pressetext), nämlich Prime Circle im Club Cann. Unser Tagestipp neben den Partyfranzosen ist dunkelster Electro mit Health im Wizemann, ansonsten gäbe es Banjo-Folkpunk mit Steve'n'Seagulls im Uni und für Gitarrenverstärker-Fans Empty Handed im Juha West sowie Enforcer in der Rofa.

Das LKA ist ja bekannt für seine Weltmusik-Konzerte, The Cat Empire aus Australien festigen diesen Ruf am 21.10. Lance Butters verkauft sich in der Schräglage als letzter echter Rapper (kein Popscheiß, Mann!). Im Galao gibt's ausnahmsweise Indie-Pop mit Lylit, und unser Tip ist Tina Dico im Scala in Ludwigsburg: dänische Sängerin, schon ne Weile im Geschäft, aber eben mit toller Stimme:


Am 22.10. gehen Popfreunde ins Cann, wo Mia spielen (vor drei Jahren war noch Liederhalle). Im Wizemann können Mercedes-Marketingleute überprüfen, ob GZUZ das wirklich ernst meint, im Anker Bernhausen gibt's Rock'n'Roll ohne Gitarren mit Grits'n'Gravy (lohnt sich!) und im Goldmark's singer-songwritert Tom Lünenburger. Zur Vorbereitung empfehlen wir Soundcloud. Interessant auch: Holtz & Heilig im Zwölfzehn, klingt ein bisschen wie Jan Delay im Electro-Hobbykeller.

Tipp für 22.10.: Der Mann aka Die Türen im Merlin. Staatsakt-Abend wieder, die Musik entsprechend: schöner Deutschpop, tolle Texte. Und wieder Soundcloud:


Und dann ist's auch schon wieder Wochenende. Wer da tanzend reinkommen will, geht zu Irie Révoltés ins LKA, wer hiesige Rockmusik hören will, zu Ruby Shock (die sind Support für Mother's Cake) ins Goldmark's. Über Something For The People haben wir hier berichtet, nach dem Wettbewerb gibt's jetzt die Konzerte, eben von Swiss und die anderen im Keller Klub. Klingt so.

Not since the accident ist eine Band, aber auch eine Netz-Redewendung -  nachzulesen auf Reddit, anzuhören im Juha West. Und im Blauen Haus Böblingen spielt die wunderbare Johanna Zeul:


Für Samstag, 24.10. empfehlen wir einen Besuch im Club Cann. Dort werden 60 Jahre Städtepartnerschaft Stuttgart - Cardiff begangen (was es nicht alles gibt!) - das Musikprogramm sieht dafür die Bands Slowly Rolling Camera (Wales) und Swim Bird Fly Annagemina (Schwaben) vor, eine überaus vielversprechende Combo für Freunde experimenteller Rockmusik.

Ein ganzes Stück traditioneller geht's im Wizemann zu, wo Michael Schenker's Temple of Rock gastiert. Noch zünftiger wird's im Danziger Stüble mit Brozzo und Schwabenrock. Im Danziger haben kürzlich Fab & The Chunkfunk Connection gespielt, gutes Video hier, am 24.10. gibt's die in der Luke in Ludwigsburg zu hören. Und wiederum unweit vom Danziger, im BlueU Fellbach, spielen Antiheld, Aged Mother und andere beim Rebstock Festival. Ebenfalls noch 24.10.: Doom mit Uncle Acid im Uni, moderat elektronischen Pop mit Télé Rouge im Galao. Und Polov aus Graz im Lab:

Das Wochenende klingt am 25.10. dann aus mit Lena (ja, die vom ESC) im Wizemann, dem Emergenza-Wettbewerb im Keller Klub oder neuartigem Schlager mit Rauschenberger im Cann.

26. bis 31. Oktober

Und jetzt kommt endlich die für diesen Beitrag namensgebende Woche. Musik für die Generation Y war nämlich so gemeint: Musik von Bands, die ein Y im Namen tragen, wo sonst ein I steht. Über Bandnamen haben wir uns hier ja schon ausgelassen, deshalb ganz neutral: am 26.10. tritt Wunderkynd im Keller Klub auf. Die Musik? Trägt Titel wie "Damenrad", klingt aber echt gut:


Auch noch 26.10.: The Parlotones mit südafrikanischem Indie-Rock im Cann und im Galao gibt's eine Woche lang jeden Abend lang ein Konzert, beginnend am 26.10. Alle Namen (u.a. Mani Orrason am Mittwoch) gibt's auf der Galao-Homepage.

Falls es hier Irish-Folk-Fans gibt, sind die am 27.10. beim entsprechenden Festival in der Liederhalle. Wir würden wohl eher zu Nits ins Wizemann gehen, die gibt's immerhin seit 41 Jahren, Niederländer, vor allem: zeitlose Songs im besten Sinne. Beispiel aus 1987:

Außerdem am 27.10.: die zu Recht gelobte K.Flay mit Pop, der sich gern groß macht (Support: Tom Thaler & Basil) und anderen, Christian Death im Uni sowie den retroinnovativ-rumänischen Moonlight Breakfast im Cann (Hörproben hier).

Am 28.10. tritt der Fusion-Gitarrist Joe Satriani im Theaterhaus auf. Auch Fusion: Snarky Puppy im Wizemann. Reinstes Singer/Songwriter: Mani Orrason im Galao. Ansonsten ginge noch Tanya Stephens im Uni, also Dancehall. 

Tags darauf, also am 29.10., könnte man dann zu Culcha Candela ins LKA oder sich von Chelo & Abdi was gangstarappen lassen (Stichwort Azzlackz / Frankfurt). Und alias The Ramonas haben sich ein paar Damen zusammengetan, um The Ramones zu huldigen. Krasser Name, oder?  

In den Neunzigern haben Simply Red mal den schönen Song "Fairground" eingespielt. Im Video trägt Mick Hucknall ziemlich langes Lockenhaar. Der Wasen ist schon lang genug wieder dicht, also machen wir unseren Frieden mit den Rummelplätzen. Zumindest für dieses Jahr:

Das wird am 30.10. sein. Die Quoten stehen ziemlich gut, dass am selben Abend "The Final Countdown" im LKA gespielt wird. Europe sind nämlich da. Im Cann spielen derweil Gerard sowie Lot (und nicht die gleichnamige, fantastische japanische Prog-Rock-Band, die eigentlich besser zu Europe passen würde). Aber wir berichten hier ja vom heißen Scheiß, also zum Beispiel Morlockk Dilemma aus Hypezig in der Schräglage. Stichwort: Kapitalismus jetzt! / "Battlerap für Fortgeschrittene" (Pressetext).

Alternativ gibt's am 30. noch Bambix und den zuletzt wieder sehr aktiven Don Karachoo im Goldmark's, Post-Hardcore oder Emo mit Our Last Night im Jugendhaus Hallschlag und dann nochmal so eine Y-Band: Kytes im Keller Klub, hier passt das Generation-Y-Label, weil viele Facebookfans und überhaupt auch die Musik. Gitarren klingen wie das, was Kakkmaddafakka uns beim Stuttgart Festival vorgespielt haben:

Und jetzt noch nachrichtlich das Programm für 31.10.: Powerwolf mit saarländischem Power Metal im LKA, Singer/Songwriter mit Bobby Long im Club Zentral (vorab Songtexte lernen!), Quentin-Tarantino-Country-Bluesrock mit Whiskey Daredevils im Goldmark's.

Am besten gefallen uns am 31.10. die fantastische Sängerin und Jazzpianistin Johanna Borchert in der Bastion Kirchheim (echter Hörtipp hier) und Dame ("Rap ist sein Hobby") aus Salzburg mit wunderbar österreichischer Stimmfärbung im Wizemann. Der betreibt auch den zweiterfolgreichsten österreichischen Youtube-Kanal (weiß FM4). Und wir stellen erstaunt fest, dass solche Rapstars Klavieretüden unter ihre Songs legen - und vom "Stille Nacht"-Komponisten abstammen (siehe Link).

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