Kooperation mit Mercedes-Tochter Tui setzt auf Smart-E-Autos
Mit einer neuen Kooperation wollen der Tourismus-Riese und die Mercedes-Tochter die nachhaltige Mobilität bei Reisen voranbringen.
Mit einer neuen Kooperation wollen der Tourismus-Riese und die Mercedes-Tochter die nachhaltige Mobilität bei Reisen voranbringen.
Der Tui-Konzern hat ehrgeizige Ziele bei der Nachhaltigkeit und will die gesamte Mobilität im Reisegeschäft umwelt- und klimaverträglicher machen. Dazu hat der Tourismus-Riese nun eine Kooperation mit Smart geschlossen. Das Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes und dem chinesischen Geely-Konzern kann seine E-Autos künftig mit tatkräftiger Unterstützung des weltweit führenden Reiseveranstalters vermarkten.
Tui-Chef Sebastian Ebel und CEO smart Deutschland, Wolfgang Ufer, kündigten bei einer gemeinsamen Präsentation an, dass die Modellreihe Hashtag bald in Urlaubsgebieten und in der Dienstwagenflotte eingesetzt werden soll. Dazu sind Kooperationen mit Autovermietern geplant. Außerdem wird es Sondermodelle in den Tui-Farben und mit dem bekannten roten Smile-Markenlogo geben.
Die Tui zählt mehr als 20 Millionen Kunden und will bis 2030 die Transfers in den Reiseländern zu 80 bis 90 Prozent nachhaltig gestalten. Dazu soll der Anteil der E-Autos inklusive der Fahrten zwischen Hotels und Flughäfen auf mindestens 90 Prozent wachsen. Ebenso hoch soll der Elektro-Anteil in der Tui-Dienstwagenflotte werden. Zudem sollen mindestens 1000 Ladestationen in den Zielgebieten an eigenen Hotels und bei Partnern aufgebaut werden. Dabei kooperiert man mit dem Spirii-Netzwerk.
Für Smart könnte die Kooperation einen großen Schub bringen. Die drei E-Modelle Hashtag 1 (Markteinführung 2023), Hashtag 3 (2024) und der gerade gestartete Hashtag 5 sind bisher in Deutschland noch keine Verkaufsrenner und leiden wie der gesamte Markt unter der gekürzten Förderung und der erst langsam sinkenden Skepsis vieler Autofahrer gegenüber der E-Mobilität. Auf E-Autos aus China fallen zudem erhebliche Importzölle an, die auch die Fahrzeuge von Geely treffen. Die Smart-Modelle werden nur noch in Fernost gefertigt, die Produktion in Europa wurde beendet.
Der Einstiegspreis für den Hashtag 1 liegt laut Smart-Chef Ufer aktuell bei 36 000 bis 38 000 Euro, der neue Hashtag 3 sei ab rund 45 000 Euro zu haben. Das neueste Modell biete beispiellos kurze Ladezeiten von nur noch 15 Minuten, betont Ufer. Die Fahrzeuge seien in drei Jahren Entwicklungszeit von bewährten deutschen Designern in Sindelfingen gestaltet worden, die bereits den klassischen „Smart Fortwo“ konzipiert haben.
Tui-Chef Ebel hofft, dass das Smart-Sondermodell ähnlichen Erfolg hat wie einst die Kooperation des Reisekonzerns aus Hannover mit VW. Die damalige Zusammenarbeit hatte der Manager seinerzeit ebenfalls mitinitiiert.
Inzwischen setzt der Konzern lieber auf die führenden E-Auto-Hersteller in Asien. Die Tui sieht große Chancen im Reisegeschäft in China und will dort mit lokalen Partnern noch zahlreiche weitere Hotels eröffnen.
Der Tourismus-Riese hat im vorigen Geschäftsjahr den Umsatz um 12 Prozent auf 23 Milliarden Euro gesteigert und den Gewinn unterm Strich um fast zwei Drittel auf 507 Millionen Euro. Vor allem Hotels und Kreuzfahrten bringen üppige Erträge.
Die Rettungshilfen vom Staat in der Coronapandemie wurden von dem Konzern schon 2023 zurückgezahlt. Bis 2030 will die Tui die Emissionen der Flugzeug-Flotte um 24 Prozent senken, bei den Kreuzfahrten um 27,5 Prozent und bei den Hotels um 46,2 Prozent, jeweils im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie. Die Klimaziele werden wissenschaftlich fundiert ermittelt, Tui beteiligt sich dabei wie weltweit 2000 Unternehmen an der Initiative Science Based Targets.