Der VfB Stuttgart hat die Aufklärung der Datenaffäre in externe Hände gelegt. Neben einer Berliner Kanzlei nimmt sich aber auch eine interne Gruppe dem Thema an – und die ist anders besetzt, als zunächst gedacht.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Neue Erkenntnisse hat die Aufarbeitung der Datenaffäre beim VfB Stuttgart bislang noch nicht an die Öffentlichkeit geliefert. Das könnte sich demnächst ändern. Denn nun bestätigten auch der VfB Stuttgart e.V und die VfB Stuttgart AG, was unsere Zeitung bereits vor Tagen berichtet hat: eine externe Kanzlei nimmt die Ermittlungen auf.

 

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An der Berliner Kanzlei Esecon Legal Services GmbH, die auch schon für den DFB tätig war, ist es nun, die Geschehnisse zwischen 2016 und 2018 nachzuvollziehen und zu bewerten. In diesem Zeitraum sollen mehrfach Zehntausende Mitgliederdaten an Dritte weitergegeben worden sein. Wohl auch, um die Zustimmung zur 2017 beschlossenen Ausgliederung der VfB-Profisparte zu forcieren. „Unabhängigkeit und Transparenz“ seien „die wesentlichen Kriterien“ bei der Auswahl des externen Dienstleisters gewesen, schreibt der VfB nun in seiner Mitteilung. Dazu wird betont, dass der Vorstand der AG ausdrücklich der Empfehlung von Claus Vogt folgte.

Handschrift des Präsidenten

Der Präsident des Vereins ist seit Dezember 2019 im Amt und zudem Aufsichtsratsvorsitzender der AG. Diese hat laut Statement ebenfalls „einen externen Untersuchungsauftrag für die die AG betreffenden Vorwürfe“ ausgelöst. Zwei mutmaßlich beteiligte Mitarbeiter des Clubs sind derzeit von ihren Aufgaben freigestellt – bis zur Klärung der Vorwürfe, die durch einen Bericht des „Kicker“ öffentlich wurden.

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Intern koordiniert werden die verschiedenen Aspekte der Aufarbeitung durch eine interne „Koordinierungsgruppe“. Auch die trägt in ihrer Zusammensetzung die Handschrift Vogts. Neben dem Präsidenten sind der Vorstandsvorsitzende der AG, Thomas Hitzlsperger, der Aufsichtsrat der AG, Rainer Adrion, sowie der Vereinsbeirat des e.V., Marc Nicolai Schlecht Teil der Gruppe. Ursprünglich hatte der Vereinsbeirat Claudia Maintok und Rainer Weninger in das Gremium entsenden wollen – was zu Widerspruch bei zahlreichen Mitgliedern geführt hatte.