Frisch von der Modeschule hat Franziska Zeiske ihre erste eigene Kollektion entworfen. Die maßgeschneiderten Dirndl kommen gerade rechtzeitig zum Cannstatter Wasen.

Korb/Weinstadt - Grazil und elegant wirken die Dirndl, feine Spitzenschürzen zieren sie. Die in ihren Oberteilen verarbeiteten Pailletten- oder Samtstoffe verleihen ihnen einen edlen Look. Sie sind Franziska Zeiskes erste eigene Kollektion, welche die junge Modedesignerin am kommenden Sonntag erstmals öffentlich bei einer Wasenpreview in Weinstadt-Endersbach präsentieren will – vielleicht das Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere, nicht nur als Dirndldesignerin.

 

Denn die 20-Jährige aus Waiblingen-Beinstein hat Großes vor. Sie will sich einen Namen in der Modebranche machen. Ihr Traum ist, dass die Leute einmal fragen: „Ist das ein Kleid von Franzi’s?“ Eben so, wie man sich heute erkundige, ob es von Krüger stamme, dem bekannten Dirndl-Hersteller. Dabei ist die junge Frau überhaupt nicht abgehoben, sondern steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität, dem Plüschläufer ihres kleinen Ateliers in Korb. Natürlich wolle sie erfolgreich sein, sagt sie: „Aber das muss man realistisch angehen, und ich stehe noch ganz am Anfang.“

Ziel: Von der Maßschneiderei gut leben können

Erst Ende des vergangenen Jahres hat Franziska Zeiske ihr Atelier in der Souterrain-Wohnung eines Mehrfamilienhauses eingerichtet. Zuvor hat sie nach ihrem Realschulabschluss eine Modeausbildung an der Kerschensteinerschule in Stuttgart absolviert und dann bei Modedesignern Praktika gemacht. Ihr erstes Ziel sei, von ihrer Maßschneiderei „gut leben zu können“, erklärt Franziska Zeiske, sich in der Region Stuttgart zu etablieren und irgendwann vielleicht ein paar Angestellte beschäftigen zu können.

Massenware jedoch sollen ihre Dirndl nie werden, betont die junge Modeschöpferin, die auf Individualität ihrer Kleider Wert legt. „Jedes der Dirndl ist einzigartig.“ Und in einem jeden solle sich auch der Geschmack seiner Trägerin wiederfinden. Daher gehe sie auf die Vorstellungen ihrer Kundinnen ein, stimme mit ihnen die Stoffauswahl ab. Die Dirndl ihrer Kollektion sollen den Besucherinnen der Preview lediglich zur Inspiration dienen. Zumal jedes der präsentierten Kleider in zig Varianten getragen werden kann.

Die junge Modedesignerin hat nämlich einige Kniffe eingearbeitet, mit denen sich die Dirndl je nach Laune in neue Kombinationen verwandeln lassen. So kann etwa flugs eine zusätzliche Ausschnittverzierung angebracht werden oder die Schürze einen anderen farblichen Akzent erhalten. Doch eines haben Franziska Zeiskes Dirndl alle gemeinsam: Sie sind aus keinen gewöhnlichen Stoffen. „Das übliche Karierte kann man langsam nicht mehr sehen. Daher spiele ich mit verschiedenen Stoffen“, erklärt sie. Schließlich solle jedes Kleid „ein bisschen etwas Besonderes“ sein.

20 bis 25 Arbeitsstunden pro Dirndl

Dafür arbeitet sie mehrere Tage an einem Kleid. Etwa 20 bis 25 Stunden benötige sie, um eines maßzuschneidern. Dementsprechend sind allerdings auch die Preise. Je nach Stoff kosten die Dirndl zwischen 600 und 900 Euro.

Zu schade, um mit ihnen auf den Wasen oder auf das Münchner Oktoberfest zu gehen, seien sie trotzdem nicht, meint Franziska Zeiske und zeigt zum Beweis ein Dirndl, mit dem sie bereits das Stuttgarter Volksfest besucht hat: „Es lebt noch!“ Schade sei eher, wenn ein Kleid nur gut behütet im Schrank hänge. „Schließlich soll es ja ein Hingucker sein.“

Wasenpreview für geladene Gäste

Am Sonntag, 18. September, präsentiert Franziska Zeiske ihre Kollektion bei einer Wasenpreview für geladene Gäste, die sie gemeinsam mit Scholz Haare veranstaltet. Kontakt zur Designerin über Telefon 01 57 / 38 71 53 14 oder Mail franzi.zeiske@web.de.