Korntal-Münchingen kann dank Julia Marie Waghubinger – ihr Vater ist der bekannte Kabarettist Stefan Waghubinger – Große Kreisstadt werden. Doch will sie das auch?

Die Stadt hat die Marke von 20 000 Einwohnern geknackt. Das bedeutet, dass sie nun genügend Bürgerinnen und Bürger beisammen hat, um Große Kreisstadt zu werden. Die „magische Zahl“, wie die Rathaussprecherin Eva Tilgner jetzt berichtet, sei bereits Mitte November erreicht worden. Und das auch noch von einer Person mit einem prominenten Vater: Es ist Julia Marie Waghubinger, die Tochter des preisgekrönten Kabarettisten Stefan Waghubinger aus dem Stadtteil Münchingen, die der Bürgerservice als 20 000. Bürgerin begrüßte. Sie lebt nun in Korntal.

 

Eva Tilgner sagt, die Neubürgerin kenne die Stadt schon so gut wie ihre Westentasche. Denn die Psychologie-Studentin hatte ihre Kindheit im Strohgäu verbracht, ehe es sie für vier Jahre nach Sindelfingen verschlug. Allerdings nie, ohne ihre Wurzeln zu vergessen, sagt die Rathaussprecherin Tilgner. So blieb Julia Marie Waghubinger nach eigener Aussage immer in Verbindung mit den Bekannten aus Korntal-Münchingen. Die Stadt bezeichnet sie als „die perfekte Mischung von einem Dorf und einer Großstadt“. An allen Ecken sei Natur, „alles ist ruhig und freundlich“, sagt die junge Frau, die mit ihrem Lebensgefährten in die alte Heimat zurückgekehrt ist.

Stadt muss Status beantragen

Ob beziehungsweise wann Korntal-Münchingen Große Kreisstadt wird – und damit vielleicht die siebte im Kreis Ludwigsburg – ist offen. Die Stadt muss diesen Status erst beantragen. „Auch nach der Begrüßung der 20 000. Einwohnerin ist ein Übergang zur Großen Kreisstadt noch nicht in Planung“, teilt Eva Tilgner auf Anfrage mit. Dafür brauche es verschiedene weitere Faktoren, „und die Einwohnerzahl muss längere Zeit stabil und deutlich über dieser Grenze liegen“.

Auf Antrag können im Land Kommunen mit mehr als 20 000 Einwohnern den Rechtsstatus als Große Kreisstadt von der Regierung verliehen bekommen. Darüber informiert das Landratsamt. Und auch, dass diese Städte mehr Aufgaben erhalten – „Aufgaben der unteren Verwaltungsbehörden als kommunale Pflichtaufgabe nach Weisung“. Die Liste ist lang. Unter anderem zählen dazu die Ausländer-, Bußgeld-, Baurechts-, Gaststätten- und die Kreispolizeibehörde.