Seit nunmehr über 30 Jahre unterstützen ehemalige Schüler des Ernst-Sigle-Gymnasiums behinderte Kinder in Bulwer, einer Kleinstadt in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Die Mitglieder des im Jahr 1994 gegründeten Vereins Hilfe für Esinqobile konnten nun auf ihrer Hauptversammlung auf die vergangenen zwei Jahre zurückblicken. Der jetzige Ehrenvorsitzende, Rolf Tetzlaff, war einige Jahre zuvor auf eine Hilfseinrichtung in einer der ärmsten Regionen Südafrikas aufmerksam geworden. Auf der diesjährigen Hauptversammlung haben die Vereinsmitglieder Armin Winkler als Vorsitzenden, Martin Stuka als Schriftführer und Patenschaftsbeauftragten, Klaus Hermann als Kassier sowie Heike Hack als Kassenprüferin wiedergewählt.
Hilfe für Esinqobile e.V. wurde am 22. Oktober 1994 in Kornwestheim gegründet. Der Vereinsgründung vorausgegangen war 1991 ein erster Bettelbrief von Rolf Tetzlaff aus Südafrika an Freunde, Bekannte, Klassenkameraden und -kameradinnen. Durch einen Artikel in einer südafrikanischen Zeitschrift war Tetzlaff auf Esther Alm, die Gründerin des Therapiezentrums Esinqobile, aufmerksam geworden. Die Rentnerin nahm damals behinderte Kinder aus der Umgebung, um die sich niemand kümmerte, bei sich auf. Aus der privaten Initiative entwickelte sich im Laufe der Jahre die Einrichtung Esinqobile, was in der Sprache der Zulus „Platz des Triumphes“ heißt. Rolf Tetzlaff war von Alms Engagement derart begeistert, dass er nach Möglichkeiten suchte, sie zu unterstützen.
Das Grundstück in Bulwer, das Städtchen ist rund 9.500 Kilometer von Kornwestheim entfernt, bekamen Esther und ihr Mann Einar geschenkt. In Eigenarbeit wurden darauf Therapie- und Unterrichtsräume sowie ein Schlafraum errichtet. Auf dem Gelände am Fuße des Berges Bulwer Mountain gibt es auch einen Spielplatz mit Schaukeln und einem Trampolin.
Die Spenden der Mitglieder von Hilfe für Esinqobile sowie der Freunde und Förderer kommen ohne Abzüge in Südafrika an. Zudem unterstützen der Kornwestheimer Verein Eine Welt e.V. sowie die Evangelische Kirchenpflege in Stuttgart-Degerloch das Therapiezentrum in Bulwer durch Spenden.
Mitte Oktober gab es in der Kinderkirche Degerloch einen Vortrag von Martin Stuka und Ende Oktober von ihm und Armin Winkler beim Kornwestheimer Verein Eine Welt e.V.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Hilfe für Esinqobile ist das Patenschaftsprojekt. Zur Zeit gibt es zehn Patenkinder, in der Regel Waisen, die unter Hirnschädigungen, spastischen Lähmungen sowie Epilepsie oder den Folgen von Polio leiden.
In diesem Jahr hat Hilfe für Esinqobile die Summe von 12.000 Euro nach Südafrika an den dortigen Trägerverein HNO überwiesen. Patenschaftsbeiträge kommen den einzelnen Kindern beziehungsweise deren Familien direkt zu. Allgemeine Spenden verwendet HNO nach Bedarf etwa für Arbeitslöhne oder für notwendige Reparaturen an Gebäuden und Kraftfahrzeugen. Das Therapiezentrum ist in Bulwer und Umgebung einer der größeren Arbeitgeber. Beschäftigt werden zum Beispiel ein Leiter, ein Hausmeister, Küchenpersonal und mehrere Pflegekräfte, denn die Kinder benötigen viel Betreuung. Mit teilweise einfachen Hilfsmitteln wie einem Ball oder einer Rutsche werden Glieder, Muskeln und Sinne stimuliert. Daneben erhalten Kinder, Jugendliche und Erwachsene Unterricht in kleineren Gruppen.
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