In einem gemeinsamen Projekt des NABU Kornwestheim und der Robert-Franck-Schule Ludwigsburg haben Schüler ein "Sandarium" gebaut.

"Die Idee für das Projekt ist in unserer SMV entstanden", berichtet Marina Ehrenreich, Verbindungslehrerin an der Robert-Franck-Schule. Das Wirtschaftsgymnasium ist jetzt im vierten und letzten Jahr beim großen Projekt "Energiesparmodelle an Schulen im Landkreis Ludwigsburg" beteiligt. NABU-Ortsgruppensprecher Bernd Mathe ergänzt: "Vor einigen Wochen ist Sara Zor auf mich zugekommen mit der Idee, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen".

 

Die Höpfigheimerin, die gerade ihr Abitur abgelegt hat, war bis vor kurzem Schülersprecherin. Sie habe zunächst die Idee gehabt, mit anderen naturbegeisterten Schulkameraden einen Baum zu pflanzen, so Bernd Mathe. Da der NABU Kornwestheim aber auf seiner von der Stadt gepachteten Streuobstwiese am Ossweiler Weg derzeit keinen Platz für Jungbäume hat, sei man auf eine andere Idee gekommen. Auf einer NABU-Webseite "Zukunftsgarten" wird beschrieben, wie man ein so genanntes "Sandarium" für Wildbienen bauen kann. "Nur 30 Prozent der Wildbienenarten nisten in den sogenannten Insektenhotels, die man kaufen kann", weiß Bernd Mathe. Die meisten Wildbienen brauchten einfach nur lockeren sandigen Boden, um dort Nisthöhlen zu graben und ihre Eier abzulegen, so der Naturschutz-Experte.

Nachdem man sich auf dieses Projekt geeinigt und gemeinsam einen Termin für die Umsetzung gefunden hatte, hat Mathe beim städtischen Bauhof acht Säcke mit jeweils 25 Liter Sand geholt und zusammen mit einigem Werkzeug in sein Auto geladen. Etwa zur gleichen Zeit, als er zu Hause losfährt, sind die Gymnasiasten am Römerhügel gestartet. "Wir haben uns auf dem Schulparkplatz getroffen und Fahrgemeinschaften gebildet", erzählt Marina Ehrenreich.

Bernd Mathe hat schon im Vorfeld einen Platz für den Insekten-Nistplatz an einer Ecke der Streuobstwiese ausgesucht.Da die Sandsäcke ziemlich schwer sind, fährt er mit dem Auto bis zur entsprechenden Stelle. Die 13 Schülerinnen und Schüler haben währenddessen den kurzen Weg ein Stückchen die Böschung hoch genommen. Die Arbeitsaufgabe lautet nun, ein quadratisches Loch mit 50 cm Breite, 50 cm Tiefe und 50 cm Länge auszuheben. Die jungen Männer der Gruppe gehen die Aufgabe mit viel Sachverstand an. "Ich grabe immer Löcher, damit ich Würmer fürs Angeln finde", erklärt einer lachend. Im Nu ist die Grube geschaufelt, und nun gilt es, die Sandsäcke vom Auto zur Arbeitsstätte zu befördern. Alle helfen tatkräftig mit. Schnell ist der Inhalt der Säcke im Loch gelandet. Eine Schülerin hat Salbei und Rosmarin im Topf mitgebracht. "Bienen lieben das", berichtet sie. Die Pflanzen finden ihre Plätze neben dem Sandarium. Zu guter Letzt wird der Sand um das Grabeloch flach kreisförmig verteilt und mit einem Altholz-Kreis aus der Benjeshecke an der Streuobstwiese verziert.

"Das ging aber schnell", staunt Bernd Mathe. Er hatte viel mehr Zeit für die Aktion eingeplant. Schnell noch ein Gruppenfoto mit Sandarium, dann sind die Gymnasiasten bereit für die Rückfahrt. "Ich werde regelmäßig danach schauen", verspricht er ihnen. "Spätestens im nächsten Frühjahr werden wir sehen, wie gut es den Bienen bei uns gefällt."

Sabine Baumert

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