Nach Jahren der Standortsuche und des Einsatzes für das Projekt steht nun fest, dass es in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) bald eine Hundewiese geben wird. Die Stadt finanziert das Projekt, aber der Gemeinderat lässt sich eine Hintertür offen.
Mit Applaus ist der neue Gemeinderat Kornwestheims nach der Sommerpause gestartet. Bei der Sitzung in der vergangenen Woche hat ein Beschluss der Stadträte und Stadträtinnen auf der Zuschauerrängen zu Beifallsbekundungen geführt. Es ging um das Anlegen einer Hundewiese. Diese soll nun in der Enzstraße auf einem Grundstück ein Stück hinter der alten Hammerschmiede entstehen – und das endgültige Okay des Gremiums freute die Hundehalter im Publikum.
Die Suche nach der Wiese war schwierig
Es war das Ergebnis eines mehrjährigen Prozesses. Losgetreten hatten den Hundehalter in Kornwestheim, die sich eben so eine Hundewiese wünschten, also einen umzäunten Bereich in der Stadt, in dem die Vierbeiner frei springen können. Über Soziale Medien wurden Gleichgesinnte gesucht und eine Unterschriftenaktion gestartet.
Bei der Stadt wollte man dem Wunsch gerne nachkommen und eine Fläche im städtischen Besitz dafür anbieten. Die Standortsuche gestaltete sich jedoch im dicht besiedelten Kornwestheim recht schwierig. Zwei ins Spiel gebrachten Wiesen fielen durch das Raster. Eine direkt beim Hundesportverein gelegene lehnte der Verein unter anderem aus Haftungsfragen ab, eine andere befand sich im Außenbereich und nicht mehr auf Kornwestheimer Gemarkung.
Halter sollen für Sauberkeit sorgen
Schließlich fand man eine Wiese an der Enzstraße hinter der Hammerschmiede. Diese ist nicht so weit von Zentrum entfernt und gleichzeitig genügend weit von der Bebauung, um laut Stadtverwaltung keinen Anwohner zu stören. Zudem liegt sie an einer bei Spaziergängern und Hundebesitzern eh schon sehr beliebten Wegeverbindung. Die 1500 Quadratmeter große Wiese ist laut Flächennutzungsplan als Grünfläche eingeplant. Das steht einer Nutzung als umzäunten Hundewiese nicht entgegen. Der aktuell laufende Pachtvertrag mit einem Landwirt soll gekündigt werden.
Für 32 000 Euro kommen nach dem Gemeinderatsbeschluss nun ein Zaun und ein Tor auf die Wiese. Zudem werden Mülleimer angeschafft und die Stadt übernimmt die Pflege der Wiese für mehrere tausend Euro jährlich. Auch wenn die Zustimmung im Gemeinderat eindeutig war, mahnten die Stadträte, dass die Hundehalter auch selbst für die Sauberkeit der Wiese Sorge tragen sollten. Für den Fall, dass das Projekt nicht wie erhofft funktioniert, kann der Gemeinderat die Hundewiese auch nach zwei Jahren wieder auflösen lassen.