Die Hochspringerin des SV Kornwestheim wird in Dortmund Deutsche Jugendmeisterin – wie so oft auf überlegene Weise. Am Ende ärgert sie sich nur, dass 1,90 Meter an diesem Tag ein bisschen zu hoch sind.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Makellos fiel sie aus, die Bilanz von Hochspringerin Johanna Göring bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund. Das Megatalent des SV Kornwestheim holte sich überlegen den Titel bei den Unter-20-Jährigen. Bis zur Höhe von 1,87 Meter blieb die 17-Jährige ohne einen einzigen Fehlversuch. Mit dem Sieg in der Tasche ließ sie in der Helmut-Körnig-Halle sogar noch 1,90 Meter auflegen, was an diesem Tag allerdings ein klein wenig zu viel war.

 

Ihre Titelhöhe lag dennoch um einen Zentimeter über jener Höhe, mit der sie eine Woche zuvor an selber Stelle bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven zu Silber gesprungen war – beim Sieg von Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die sich mit 1,88 Meter zum deutschen Champion krönte.

Johanna Göring hat in ihrer Laufbahn auch schon 1,92 Meter überquert

„Die Sprünge haben sich schön angefühlt“, gab die U18-Vize-Europameisterin im Anschluss zu Protokoll. „Es ärgert mich nur ein bisschen, dass die 1,90 Meter so knapp waren.“ Sie habe das so oft probiert in dieser Hallensaison und es habe immer haarscharf nicht gereicht. So war es auch in Dortmund, wo sie die Latte dreimal nur hauchdünn touchierte. Dass sie es sehr wohl kann, weiß sie nur zu gut: Mitte 2021 gelang ihr beim U18-Kaderwettkampf in Stuttgart ein sensationeller Satz über 1,92 Meter – allerdings im Freien. Randnotiz hierzu: Mit dieser Höhe wurde Ulrike Meyfarth 1972 in München Olympiasiegerin.

Johanna Göring gilt in der deutschen Leichtathletikszene als Ausnahmeerscheinung. Die hoch aufgeschossene Sportlerin ist auf dem besten Weg, es an die Weltspitze zu schaffen. Immer wieder werden ihre Einstellung und ihr Trainingseifer gelobt. Dabei war noch im September 2020 ihr ausgewiesenes Ziel gewesen, „einmal über meine eigene Körperhöhe zu springen“. Das hat sie inzwischen locker geschafft.

Auch ein Athlet vom LAZ Ludwigsburg holt eine Medaille

Zweite bei den Jugendmeisterschaften in Dortmund wurde übrigens Joana Herrmann, die Siebte der U18-Europameisterschaft des vergangenen Jahres. 1,81 Meter bedeuteten für die Athletin des SV Teuto Riesenbeck persönliche Bestleistung. Bronze holte Ella Obeta von der LG Eckental, die 1,78 Meter überquerte.

Aus dem Landkreis Ludwigsburg kam auch ein weiterer Medaillengewinner bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften: Stabhochspringer Noah Höschele vom LAZ Ludwigsburg. Er übersprang in Dortmund 4,80 Meter im zweiten Versuch, was den dritten Rang bedeutete. Den Titel holte Hendrik Müller (Bayer 04 Leverkusen) mit 5,40 Metern, gefolgt von Marec Metzger (VfL Sindelfingen) , der 5,15 Meter schaffte.

Kira Weis von der KSG Gerlingen kam über 3000 Meter der U20 in 9:38,39 Minuten auf den vierten Platz. Damit blieb sie gut vier Sekunden hinter der Siegerzeit von Adia Budde (TSV Altenholz).