Seit September 2011, zeitlich auffallend nahe am Erwerb des Nibelungen-Areals durch die Stadt Regensburg, soll Tretzel an Wolbergs 475 000 Euro überwiesen haben, und zwar doppelt getarnt: Zum einen als Parteispenden an den von Wolbergs geführten SPD-Ortsverein Stadtsüden, zum anderen in der Herkunft verschleiert durch kluge Stückelung. Die 48 Überweisungen kamen jeweils in Portionen von ganz knapp unter 10 000 Euro und waren damit – als einzelne wenigstens – nicht der Meldepflicht nach dem Parteiengesetz unterworfen. Auch war nicht jeder Überweisungsschein vom Baulöwen selber unterschrieben, sondern von Verwandten oder von Angestellten. Von „Strohmännern“ also, wie die Staatsanwaltschaft schreibt. Damit die Sache nicht auffiel. Auch im Rechenschaftsbericht, den Ortsvereinschef Wolbergs der SPD-Bundeszentrale vorzulegen hatte (und diese dem Bundestagspräsidium), tauchen nur die Einzelspenden auf – was den Verdacht kundiger Genossen erregte und womöglich die Ermittlungen erst auslöste.

 

Reden kann „Wolli“ – da sind sich alle einig

„Wolli“, wie sie ihn nennen, hatte mit dem Geld richtiggehend geaast. Seinen persönlichen Wahlkampf 2014 ließ er sich mehr als 800 000 Euro kosten – eine gigantische Summe in einer Stadt mit gerade mal 160 000 Einwohnern. Wolbergs finanzierte ihn ferner mit Krediten zu Lasten seines SPD-Ortsvereins, der ganze 21 Mitglieder hatte und in dem seine Ehefrau die Kassiererin war. Dass der Stadtsüden darunter in die Knie ging, braucht keine weitere Erläuterung.

Politiker hatte der 1971 geborene Wolbergs schon immer werden wollen, spätestens seit er auf dem Gymnasium entdeckte, wie gut er reden und wie gut er fast alle von seiner Sache überzeugen konnte. Diese Fähigkeit fasziniert viele in Regensburg heute noch, und gerade in den letzten Monaten, als Wolbergs nach sechs Wochen Untersuchungshaft freigekommen war und als er gegenüber allen, zu denen er Kontakt aufnehmen durfte – einige waren ihm aus ermittlungstaktischen Gründen verboten worden – seine Unschuld farbenreich darstellte, schien es so, als könnte er seine Fantruppen wieder um sich scharen.

Vielleicht, so meinen manche wohlwollend, war alles ja gar nicht böse Absicht, sondern nur der Wunsch, für seinen Fußballverein, für seine Stadt das Bestmögliche zu erreichen – und das sieht halt im beständig der Spezl-Wirtschaft verdächtigen Bayern nun mal aus, wie es aussieht. Oder es war einfach nur Nachlässigkeit, verwaltungsmäßige „Schlamperei“, wie Wolbergs sie selbst für die Zeit eingeräumt hat, in der er als abgebrochener Jura-Student das Regensburger Kulturzentrum „Alte Mälzerei“ managte. Damals war strafrechtlich nichts an Wolbergs hängengeblieben.

Und wie wird die Affäre von heute ausgehen? Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung – daran erinnert die Staatsanwaltschaft – gilt die Unschuldsvermutung. http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bestechlichkeit-regensburger-oberbuergermeister-in-u-haft.6724cbf8-59ea-4acb-85ce-b64e5530dde5.html

Sonderbarer Machtwechsel

Womöglich hat Tretzel schon länger etwas „in Aussicht gestellt“, noch unter dem CSU-Stadtoberhaupt Schaidinger. Denn als dieser 2014 altershalber aus dem Amt schied, wechselte er beinahe nahtlos über in einen Beratervertrag beim „Bauteam Tretzel“: für 20 000 Euro Monatshonorar und das Recht, die Segelyacht des Unternehmers kostenlos zu nutzen. „Mit Skipper“, wie die Staatsanwaltschaft anmerkt.

Schon der Amtswechsel im Regensburger Rathaus ließ sich merkwürdig an. Kurz vor dem Wahltag demontierte Schaidinger in aller Öffentlichkeit den OB-Kandidaten seiner eigenen Partei, der CSU – und machte damit die Bahn frei für den SPD-Mann Wolbergs, der schon seit 2008 Dritter Bürgermeister war. Und nicht viel weniger lang, so die Staatsanwaltschaft, könnte Wolbergs auf der Gehaltsliste des Bauunternehmers gestanden haben.

„Wolli“ warf im Wahlkampf mit Geld nur so um sich

Seit September 2011, zeitlich auffallend nahe am Erwerb des Nibelungen-Areals durch die Stadt Regensburg, soll Tretzel an Wolbergs 475 000 Euro überwiesen haben, und zwar doppelt getarnt: Zum einen als Parteispenden an den von Wolbergs geführten SPD-Ortsverein Stadtsüden, zum anderen in der Herkunft verschleiert durch kluge Stückelung. Die 48 Überweisungen kamen jeweils in Portionen von ganz knapp unter 10 000 Euro und waren damit – als einzelne wenigstens – nicht der Meldepflicht nach dem Parteiengesetz unterworfen. Auch war nicht jeder Überweisungsschein vom Baulöwen selber unterschrieben, sondern von Verwandten oder von Angestellten. Von „Strohmännern“ also, wie die Staatsanwaltschaft schreibt. Damit die Sache nicht auffiel. Auch im Rechenschaftsbericht, den Ortsvereinschef Wolbergs der SPD-Bundeszentrale vorzulegen hatte (und diese dem Bundestagspräsidium), tauchen nur die Einzelspenden auf – was den Verdacht kundiger Genossen erregte und womöglich die Ermittlungen erst auslöste.

Reden kann „Wolli“ – da sind sich alle einig

„Wolli“, wie sie ihn nennen, hatte mit dem Geld richtiggehend geaast. Seinen persönlichen Wahlkampf 2014 ließ er sich mehr als 800 000 Euro kosten – eine gigantische Summe in einer Stadt mit gerade mal 160 000 Einwohnern. Wolbergs finanzierte ihn ferner mit Krediten zu Lasten seines SPD-Ortsvereins, der ganze 21 Mitglieder hatte und in dem seine Ehefrau die Kassiererin war. Dass der Stadtsüden darunter in die Knie ging, braucht keine weitere Erläuterung.

Politiker hatte der 1971 geborene Wolbergs schon immer werden wollen, spätestens seit er auf dem Gymnasium entdeckte, wie gut er reden und wie gut er fast alle von seiner Sache überzeugen konnte. Diese Fähigkeit fasziniert viele in Regensburg heute noch, und gerade in den letzten Monaten, als Wolbergs nach sechs Wochen Untersuchungshaft freigekommen war und als er gegenüber allen, zu denen er Kontakt aufnehmen durfte – einige waren ihm aus ermittlungstaktischen Gründen verboten worden – seine Unschuld farbenreich darstellte, schien es so, als könnte er seine Fantruppen wieder um sich scharen.

Vielleicht, so meinen manche wohlwollend, war alles ja gar nicht böse Absicht, sondern nur der Wunsch, für seinen Fußballverein, für seine Stadt das Bestmögliche zu erreichen – und das sieht halt im beständig der Spezl-Wirtschaft verdächtigen Bayern nun mal aus, wie es aussieht. Oder es war einfach nur Nachlässigkeit, verwaltungsmäßige „Schlamperei“, wie Wolbergs sie selbst für die Zeit eingeräumt hat, in der er als abgebrochener Jura-Student das Regensburger Kulturzentrum „Alte Mälzerei“ managte. Damals war strafrechtlich nichts an Wolbergs hängengeblieben.

Und wie wird die Affäre von heute ausgehen? Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung – daran erinnert die Staatsanwaltschaft – gilt die Unschuldsvermutung. http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bestechlichkeit-regensburger-oberbuergermeister-in-u-haft.6724cbf8-59ea-4acb-85ce-b64e5530dde5.html