Der suspendierte Fifa-Präsident Joseph Blatter hat in einem persönlichen Brief an alle 209 Verbands-Mitglieder noch einmal seine Unschuld im Korruptions-Skandal beteuert. Seine Perspektive ist klar.

Zürich - „Diesen Brief gibt es“, sagte Blatters Berater Klaus Stöhlker am Dienstag und bestätigte eine Meldung auf der englischen Internetplattform itv. Über den genauen Inhalt des Schriftstückes, das sich derzeit in der Übersetzung befinden soll, wollte Stöhlker keine Angaben machen.

 

Der Berater teilte nur mit, dass Blatter den Brief „auf seinem eigenen und nicht dem Fifa-Briefpapier“ geschrieben habe. Das hätte der 79-Jährige wegen seiner 90-tägigen Suspendierung auch gar nicht gedurft.

Stöhlker teilte mit, dass sich Blatter als Opfer sehe, das sich von der Fifa-Ethikkommission wie in der Inquisition behandelt fühle. „Er ist in einer sehr kämpferischen Stimmung“, erklärte Stöhlker.

Blatter wird eine dubiose Zwei-Millionen-Franken-Zahlung im Jahr 2011 an den ebenfalls suspendierten Uefa-Präsidenten Michel Platini vorgeworfen. Laut der Funktionäre handelt es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Dienste aus den Jahren 1998 bis 2002.

Blatter soll am Donnerstag vor der rechtsprechenden Fifa-Ethikkammer aussagen. Am 21. Dezember wird das Urteil erwartet. Die ermittelnde Fifa-Ethikkammer hat Strafen gefordert.