Da Suttgart 21 noch teurer und noch später fertig wird, fodert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) einen Krisenstab zum Milliardenprojekt der Deutschen Bahn.

Stuttgart - Angesichts neuer Angaben über Mehrkosten und Verzögerungen beim Bahnprojekt Stuttgart 21 fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) einen Krisenstab. An dieser „Task Force“ sollten sich die Projektträger sowie die Landes- und Bundesregierung beteiligen, teilte BUND-Landeschefin Brigitte Dahlbender am Freitag in Stuttgart mit.

 

Die Gruppe müsse das Projekt in Teilen abspecken. Umgesetzt werden solle nur das, was tatsächlich einen Mehrwert bringe. Vor allem müsse der extrem aufwendige unterirdische Bahnhof am Flughafen hinterfragt werden. „Ein oberirdischer Haltepunkt an der Neubaustrecke genügt, um den Flughafen angemessen an den Bahnverkehr anzubinden.“

Sondersitzung des Aufsichtsrats der Bahn

Zuvor hatte es Berichte über neue Mehrkosten und weitere Verzögerungen bei Stuttgart 21 gegeben. Der Aufsichtsrat der Bahn sollte darüber an diesem Freitag in einer Sondersitzung entscheiden. Möglich ist, dass die Kosten für das umstrittene Bauvorhaben auf bis zu 8,2 Milliarden Euro steigen. Zudem könnte die Eröffnung des Bahnhofs auf 2025 verschoben werden.

Hintergrund sind unter anderem gestiegene Baupreise sowie Probleme mit dem Baugrund und der Wunsch des Vorstands, Finanzpuffer für mögliche weitere Risiken vorzuhalten. Ursprünglich sollten der unterirdische Durchgangsbahnhof und seine Anschlussstrecken 4,5 Milliarden Euro kosten und 2021 in Betrieb gehen - diese Ziele sind aber schon seit 2013 außer Reichweite.