Dass ein Rundkurs für Räder und Roller Sinn ergibt, zweifelt niemand an. Doch darf eine klamme Stadt sich das leisten?

All jene, die mit dem Begriff Pumptrack nicht allzu viel anfangen können, haben in absehbarer Zeit in Leonberg Gelegenheit, ihren Wissensstand greifbar aufzufrischen. Denn am südlichen Teil der alten Autobahntrasse entsteht eine solche Anlage, auf der Biker und Rollerfahrer auf Tempo kommen können, ohne großartig in die Pedale zu treten. Zielgruppe ist ein jüngeres Publikum. Der Baustart der etwa 100 Meter langen Strecke auf 650 Quadratmetern ist noch in diesem Jahr vorgesehen.

 

Sportliches Angebot ist von hohem Wert

Dass das künftige sportliche Angebot in Zeiten, in denen viele Jugendliche ihre Zeit vornehmlich mit dem Smartphone verbringen, von hohem Wert ist, darüber sind sich alle einig, die die Mittel in Höhe von 160 000 Euro freigegeben haben. Gleichwohl hatten nicht wenige im Leonberger Gemeinderat Bauchschmerzen, die am Ende dann eben doch nicht unbeträchtliche Summe in einer Zeit der kommunalen Finanzkrise einfach durchzuwinken.

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Dank eines günstigeren Planungsbüros sinken die ursprünglichen Kosten von 410 000 Euro auf etwa die Hälfte. Noch in diesem Jahr soll im Süden der Alten Autobahntrasse Baustart sein.

Jörg Langer und Axel Röckle von den Freien Wählern wie auch Christa Weiss (SPD) begründeten ihre Ablehnung mit dem knappen Geld, das für dringendere Aufgaben, etwa in Schulen und Kindergärten, gebraucht werde. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Ottmar Pfitzenmaier wollte zumindest erst einmal die Steuerschätzung abwarten, bevor über derartige „Nice-to-have“-Investitionen entschieden werden könnte. Dass die für Leonberg noch nicht vorliegt, kreidete der CDU-Fraktionschef Oliver Zander OB Martin Cohn an: „Es ist ein Unding, dass Herr Cohn in der Sitzungswoche Urlaub macht und uns wichtige Informationen vorhält.“ Beim Pumptrack sei er jedoch „von Herzen dafür“.

In Gerlingen gibt es bereits seit zwei Jahren eine Pumptrack-Anlage. Foto: Archiv/Jürgen Bach

Baubürgermeister Klaus Brenner erinnerte daran, dass die ursprünglichen Kosten von 400 000 Euro mehr als halbiert wurden und sorgte sich um das gesamte Projekt: „Wenn wir es jetzt nicht machen, machen wir es auch im kommenden Jahr nicht.“ Die übergroße Mehrheit schloss sich dieser Meinung an. Die Bauarbeiten für den Pumptrack können beginnen.