Das 43. Umsonst & Draußen in Vaihingen neigt sich dem Ende zu – mit deutlich besserem Wetter als im Vorjahr und zufriedenen Veranstaltern.

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Das Umsonst & Draußen, kurz „U&D“, hat am Wochenende die 43. Ausgabe des nicht-kommerziellen Musik-Polit-Kultur-Festivals gefeiert. Bereits zum zweiten Mal wurde drei Tage lang das Gelände an der Krehlstraße in Stuttgart-Vaihingen bespielt. 2023 musste das Umsonst & Draußen aufgrund von artenschutzrechtlichen Bedenken die Vaihinger-Uni-Wiesen verlassen, wo das Festival seit 1980 stattfand. Nachdem der Start im vergangenen Jahr vor allem von schlechtem Wetter geprägt war, gab es am vergangenen Wochenende nur kurze Regenschauer am Samstagnachmittag.

 

Bis zum Sonntagabend spielen etwas mehr als 20 Bands, überwiegend aus der Region Stuttgart. Am Freitag eröffnete um 17.30 Uhr „Der ganze Rest“, am Sonntagabend um 20.30 endet das Festival mit einem Auftritt der Band „DieVagari“ auf der Hauptbühne.

Zum diesjährigen inhaltlichen Schwerpunkt des 43. U&D „Demokratie verteidigen – gegen Rechtspopulist*innen“ fanden im Forumszelt, zwischen Hauptbühne und Zirkuszelt, Workshops sowie Diskussionsrunden unter anderem zum Austausch über „populistische Kommunikationsstrategien“ oder „Rechtspopulismus in Krisenzeiten“ statt. Zu Gast waren das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart (AABS), Michael Koltan (Archiv Soziale Bewegungen e.V.), die Fachstelle mobirex, Journalistin und Aktivistin Janka Kluge sowie Joe Bauer, Initiator des Stuttgarter Netzwerks gegen Rechts.

U&D: Die bunteste, friedlichste, schönste Gegenkundgebung

Erstmals rief auch die Nachwuchsorganisation der AfD, die Junge Alternative, zu einer Kundgebung gegen das Festival auf. Am Samstag, um 14.30 versammelten sich die Demonstrierenden unter dem Motto „Linksextremisten stoppen!“an der Robert-Koch-Straße 90, begleitet von einem Großeinsatz der Polizei. Das Umsonst & Draußen wiederum animierte die Gäste des Festivals, gemeinsam auf dem Festgelände weiterzufeiern – denn dass das Umsonst & Draußen sei „die bunteste, friedlichste, schönste Gegenkundgebung“, die sie haben.

Pressesprecher Roland Brömmel zeigt sich am Sonntagmittag höchst zufrieden: „Wir haben eine gute Zeit, alle Helfer sind da, alle Bands sind da, die Sonne ist draußen. Wir schauen einem schönen letzten Festivaltag entgegen.“ Die Kundgebung der Jungen Alternative kommentiert er: „Die haben wir abtropfen lassen.“

Am Freitag schätzt er, waren ungefähr 800 Besucher auf dem Festivalgelände, nach der Ankunft der Critical Mass-Demo kurzzeitig über 1000, am Samstag haben laut Brömmel sogar 2000 Besucher auf dem Festivalgelände gefeiert. So darf der Sonntag weiter ausklingen.