Die Stadt Waiblingen muss 2016 deutlich mehr Geld als geplant an freie Träger von Kindertageseinrichtungen zahlen.

Waiblingen - Rund 8,6 Millionen Euro hatte die Stadt Waiblingen im aktuellen Haushaltsjahr für die Betriebskostenförderung der freien Träger von Kindertageseinrichtungen in Waiblingen veranschlagt. Doch der für den Fachbereich Bildung und Erziehung verantwortliche Wilfried Härer hat den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung, Soziales und Verwaltung nun eine schlechte Botschaft überbracht: Die Stadt wird in diesem Jahr für den Bereich rund 1,8 Millionen Euro mehr als geplant investieren müssen. Den Haushaltsansatz für 2016 habe man auf Basis der Kosten des Jahres 2014 errechnet, erläuterte Härer. Damals seien der Verwaltung jedoch die Abrechnungen der wichtigsten kirchlichen Träger noch nicht vorgelegen

 

Die nun benötigten deutlich höheren Zuschüsse seien höheren Ausgaben der Träger geschuldet, die zum einen durch die nach dem Tarifabschluss im September 2015 gestiegenen Personalkosten entstanden seien. Bei den kirchlichen Trägern hätten auch die bei der Bedarfsplanung für 2015 und 2016 beschlossene Einführung verlängerter Öffnungszeiten und die Kleinkindbetreuung zu höheren Kosten geführt.

Träger sollen Abrechnungen früher einreichen

„Das ist schon ein Riesenbrocken, wir müssen versuchen, das in den Griff zu bekommen“, kommentierte der CDU-Fraktionsvorsitzende Siegfried Kasper die dicke Nachzahlung. Er mahnte, die Verwaltung müsse unbedingt ein Kostencontrolling einführen, um solche bösen Überraschungen künftig zu vermeiden. Die Erste Bürgermeisterin Christiane Dürr kündigte an, man werde sich intern von nun an vierteljährlich einen Überblick verschaffen und die Träger dazu anhalten, ihre Abrechnungen bis zum April vorzulegen.

„Der Anteil der Elternbeiträge an den Gesamtkosten erschreckt mich – darüber sollten wir nochmals nachdenken“, sagte Siegfried Bubeck von der Fraktion der Demokratischen Freien Bürger (DFB). Von 8,8 Prozent im Jahr 2015 sei dieser im Jahr 2016 auf 7,7 Prozent gesunken, im kommenden Jahr wird er bei 7,4 Prozent liegen.

Das brachte im Ausschuss wieder einmal eine Diskussion über Gebührenerhöhungen in Gang. „Das ist gut investiertes Geld“, protestierte beispielsweise Dagmar Metzger von der Alternativen Liste (ALi) gegen höhere Kindergartengebühren. Auch Hans-Ingo von Pollern (CDU) sprach sich dagegen aus, Mütter und Väter mehr zur Kasse zu bitten.