Die Landesregierung sollte den drohenden Engpässen nicht tatenlos zusehen, kommentiert StZ-Autor Andreas Müller.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Nichts Genaues weiß man nicht über die Krankenfahrten in Baden-Württemberg, aber auch nach der Kündigung der privaten Fahrdienste wird der Transport schon irgendwie klappen. So ließe sich die Antwort zusammenfassen, die die Landesregierung jetzt auf eine SPD-Anfrage zu den Turbulenzen gegeben hat. Doch damit macht es sich Sozialminister Lucha angesichts der schon jetzt spürbaren Engpässe zu leicht.

 

Gewiss, die Zuständigkeit für die Fahrdienste und die sie bezahlenden Krankenkassen sind arg zersplittert. Allein in Baden-Württemberg sind drei Ressorts berührt, die Kassen werden teils vom Land, teils vom Bund überwacht, und die Aufsicht über die jeweiligen Unternehmen führen diverse Landratsämter.

Alle Beteiligten an einen Tisch holen

Doch just deshalb wäre es umso wichtiger, dass an einer Stelle ein Überblick besteht. Egal, wie man die Qualität der Fahrdienste bewertet – sie sind in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Pfeiler der Versorgung geworden. Wenn dieser ganz oder teilweise wegbricht, muss Ersatz geschaffen werden. Ob die ohnehin überlasteten Rettungsdienste diese Lücke wie geplant füllen können, erscheint mehr als fraglich; zum Jahreswechsel könnte daher ein Chaos drohen. Da stünde es dem Sozialminister gut an, rechtzeitig alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Besser als tatenlos zuzusehen wäre das allemal.