Die Firma Bigpark hat angeboten, auf ihrem Areal Ersatzstellplätze für das Krankenhaus zu schaffen. Dort herrscht Parkplatznot, weil die marode Tiefgarage geschlossen werden musste.

Bietigheim-Bissingen - Es könnte sein, dass es demnächst wieder ein wenig einfacher wird, einen Parkplatz im Umfeld des Bietigheimer Krankenhauses zu finden. Die marode Tiefgarage bleibt zwar weiterhin geschlossen, aber die Firma Bigpark hat angeboten, auf ihrem Gelände nahe der Klinik übergangsweise Parkplätze einrichten zu lassen. Nun wird geprüft, ob und in welchem Umfang dies möglich ist.

 

Jens Lück, einer der Geschäftsführer von Bigpark, bestätigt, dass es bereits Gespräche mit der Leitung des Krankenhauses gegeben habe. Er habe angeboten, dass sein Areal in den kommenden anderthalb Jahren als Parkplatz genutzt werden könnte, berichtet er. Schließlich dürfe er auf seinem Grundstück ohnehin vorerst nicht bauen, spielt Lück auf den seit Jahren schwelenden Streit über das Baurecht auf dem Gelände zwischen ihm und der Stadt an. Trotz des Zwists wolle er aber gern helfen, wenn Not am Mann sei, so der Bigpark-Geschäftsführer. Die Rede sei von maximal 80 Stellplätzen für die Mitarbeiter des Krankenhauses gewesen, berichtet Lück. Warum nicht auch Parkplätze für Patienten und Besucher der Klinik eingerichtet werden sollen, wisse er nicht: „Platz genug wäre da.“

Noch unklar, wie viele Parkplätze es geben wird

Olaf Sporys, Regionaldirektor der Kliniken-Holding, zu der auch das Bietigheimer Krankenhaus gehört, betont jedoch, es sei noch nicht abschließend entschieden, wie viele Ersatzstellplätze bei Bigpark eingerichtet werden sollten. Immerhin müsse die Fläche auch noch etwas aufbereitet werden: Das Gelände soll geschottert werden, bevor es für die Autos freigegeben wird. In einem ersten Schritt will man laut Sporys dann 60 Parkplätze dort schaffen – und zwar möglichst schnell: „Eventuell ist das Areal schon in zwei Wochen nutzbar“, hofft der Regionaldirektor. Wie es dann weitergehe, müsse noch geklärt werden.

Ähnlich vage gibt man sich beim Thema Tiefgarage. Vertreter der Stadt Bietigheim-Bissingen sowie des Krankenhauses trafen sich gestern, um über die Zukunft des Gebäudes zu sprechen. Allerdings hat man Stillschweigen über diese Zusammenkunft vereinbart. Immerhin: sowohl der Regionaldirektor Olaf Sporys als auch der Bietigheim-Bissinger Oberbürgermeister Jürgen Kessing betonen, man sei auf einem guten Weg. „Wir haben vereinbart, mit Hochdruck an dem Thema zu arbeiten“, sagt Kessing. Es müssten einige Bauabläufe bei der geplanten Erweiterung des Krankenhauses verändert werden, damit möglichst schnell genügend Stellplätze geschaffen werden könnten. Aber wie das ablaufen solle, müssten die zuständigen Gremien noch entscheiden, bevor die Öffentlichkeit davon erfahre.

Besucher kämpfen weiter mit Parkplatznot

Derweil kämpfen Anwohner, Dienstleister und Besucher rund um das Krankenhaus weiter mit der Parkplatznot. In der allgemein- und sportmedizinischen Praxis von Tanja Engels werden die Patienten sogar im Vorfeld darauf hingewiesen, dass sie mit enormem Parkdruck zu rechnen haben. „Es war immer schon schwierig hier“, sagt Engels. Aber seit die Tiefgarage geschlossen sei, sei es für ihre Patienten noch schwerer, einen Stellplatz zu finden. „Optimal ist das nicht, es wäre gut, wenn es bald wieder mehr Parkplätze gäbe“, sagt die Ärztin. Die Tiefgarage beim Krankenhaus war vor Kurzem überraschend geschlossen worden, nachdem Gutachter bei einer Routineuntersuchung festgestellt hatten, dass das Gebäude nicht mehr standsicher ist.