Auf der französischen Insel Neukaledonien kommt es zu Krawallen. Auslöser ist eine Wahlrechtsreform, welche die Ureinwohner benachteiligt.
Die Ausschreitungen begannen in Neukaledonien am Montag – einen Tag, bevor die Nationalversammlung im 18 000 Kilometer entfernten Paris über eine Verfassungsreform abstimmen wollte. Hunderte Jugendliche hatten sich in der Inselhauptstadt Nouméa zu einer Protestkundgebung versammelt. Sie artete alsbald aus: Teilnehmer bauten Barrikaden und griffen Polizeikräfte an; sie zogen brandschatzend durch die Straßen, zerstörten Geschäfte und plünderten Supermärkte. Mehrere hunderte Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Teilweise alkoholisiert, schossen die Randalierer auf Polizisten, von denen 54 verletzt wurden. 82 Angreifer wurden verhaftet. Der Inselvorsteher Louis Le Franc erklärte im französischen Fernsehen, er habe einen solchen „Ausbruch des Hasses“ noch nie erlebt. Die meist Vermummten seien mit Säbeln bewaffnet und schössen mit Jagdgewehren um sich.