Nach den brutalen Ausschreitungen am Wochenende in der Stuttgarter City hat sich der Innenexperte der Grünen, Uli Sckerl zu Wort gemeldet. Er führt die Eskalation auch auf Integrationsprobleme zurück.

Stuttgart - Für den innenpolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion, Uli Sckerl, haben die Ausschreitungen der Stuttgarter Krawallnacht auch mit Integrationsproblemen zu tun. Es gebe in Stuttgart mittlerweile eine heterogene Stadtgesellschaft, sagte Sckerl auf die Frage, warum die Gewalt ausgerechnet dort eskalierte. Und es gebe offensichtlich Konflikte, die vielleicht nicht von allen gesehen oder die bisher ignoriert worden seien. „Da spielt sicherlich auch Migration eine Rolle. Das wollen wir gar nicht verheimlichen. Es gibt keine einfache schöne Multikulti-Welt, sondern es gibt eine Realität, in der auch Migration und nicht gelungene Integration eine Rolle spielt.“

 

Etwa jeder zweite bislang Festgenommene aus der Krawallnacht hat einen deutschen Pass, darunter haben mehrere Personen einen Migrationshintergrund. Neun der Festgenommenen weisen nach aktuellem Kenntnisstand einen Flüchtlingsbezug auf.

Sckerl sagte, es gehe dabei nicht immer nur um Flüchtlinge und Leute, die vielleicht ein Jahr da seien und sich nicht integrieren ließen. Es sei vielschichtiger. „Wir haben junge Leute in der dritten oder vierten Generation, die auch von der Gesellschaft nicht anerkannt werden und dann in Parallelwelten abtauchen“, sagte er. Das müsse man tabulos und kritisch aufarbeiten und nachbessern.