Wie man die Kreativität in Unternehmen zum Fließen bringt: Kreativitätstechniken und mehr.

Politiker und Manager führen gern das Lob der Kreativität im Munde. Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit, heißt es dann, beruhen auf der geistigen Arbeit in den Unternehmen. Nur durch Kreativität und neue Ideen kommen Innovation, Forschung und Entwicklung voran.

Doch die Wirklichkeit in den Betrieben sieht anders aus. Das hat die in Stuttgart ansässige Unternehmensberatung Iqudo nun mit Zahlen belegt. Sie befragte im Frühjahr diesen Jahres in der Stuttgarter Innenstadt 534 Arbeitnehmer im Alter zwischen 18 und 65, wann und wo sie ihre besten Ideen haben. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur 6,38 Prozent meinten, sie seien am Arbeitsplatz besonders einfallsreich. Stress (36,7 Prozent) und Ablenkung durch Kollegen oder Chef (23,5 Prozent) werden als die größten Kreativitätskiller erlebt. 14,2 Prozent der Befragten gaben sogar an, ihre Kreativität sei im Unternehmen überhaupt unerwünscht, denn Ideenfindung sei dem Chef vorbehalten. Dennoch konnten die Befragten genau sagen, unter welchen Voraussetzungen sie besonders kreativ sind: Fast die Hälfte (47,87 Prozent) hat die besten Einfälle in Ruhemomenten wie etwa daheim auf dem Sofa, im Bett oder im Badezimmer. Ein weiteres knappes Viertel (24,11 Prozent) wird "in Bewegung" kreativ, also etwa beim Sport, beim Spazierengehen, Joggen oder Radfahren.

Den Körper in Bewegung bringen, die Seele zur Ruhe kommen lassen - so fließen die Einfälle offenbar am besten. Wer die Kreativität in der eigenen Abteilung oder im Unternehmen ankurbeln will, kann sich das zunutze machen. Zwar werden nicht alle Firmen ihren Mitarbeitern eigene Rückzugsräume zur Verfügung stellen oder ihnen ein internes Fitness-Studio einrichten. Doch oft genügen schon Kleinigkeiten, um eine Verbesserung einzuleiten. "Warum nicht ein Meeting bei einem Spaziergang im Park abhalten?", fragt Robert Gerlach, Gründer von Iqudo. "Schon die alten Griechen haben auf ihren Wandelgängen Ideen gesponnen und Debatten geführt."