Mehr Transparenz für Verbraucher: Das EU-Parlament deckelt die Gebühren, die Banken für die Nutzung von Kreditkarten verlangen können.

Straßburg - Verbraucher in der EU haben bei Zahlungen mit Kreditkarten künftig mehr Klarheit über die Höhe der Gebühren. Nach einer Abstimmung des EU-Parlaments werden die Gebühren noch in diesem Jahr gedeckelt.

 

Bei Kreditkarten soll ein Limit von 0,3 Prozent, bei sogenannten Debitkarten - etwa EC- oder Maestro-Karten - eine Grenze von 0,2 Prozent des zu zahlenden Preises gelten. Bisher sind die Sätze in den 28 EU-Ländern sehr unterschiedlich, in Deutschland gilt derzeit ein Limit von 1,8 Prozent. Die neue Regelung gilt voraussichtlich ab September.

Geben Händler Ersparnis weiter?

Sie bedeutet mehr Transparenz für den Kunden. Denn die Banken dürfen EU-weit nicht mehr als die festgesetzten Sätze verlangen. Ob der Einkauf billiger wird, weil Händler die Ersparnis an die Verbraucher weitergeben, muss sich allerdings noch zeigen. Der Händler zahlt bei einem Kauf des Kunden mit einer Kreditkarte eine Gebühr an seine Bank, die diese an die Bank des Konsumenten weitergibt. Diese Gebühr wird nun begrenzt.

Mit der neuen Bestimmung werde es für Einzelhändler und Verbraucher leichter, zwischen den Angeboten der Kreditkartenfirmen auszuwählen, sagte der christdemokratische Berichterstatter Pablo Zalba aus Spanien. Marktführer sind die beiden US-Firmen Mastercard und Visa. Sie erreichen gemeinsam einen Marktanteil von 90 Prozent.

"Bisher zahlten Einzelhändler in Europa zehn Milliarden Euro jährlich für Kartenzahlungen", sagte der finanzpolitische Sprecher der Grünen im Europaparlament, Sven Giegold. Das neue EU-Gesetz setze diesem "Exzess unfairen Wettbewerbs" ein Ende und verringere die Kosten um rund sechs Milliarden, sagte er . Nach Angaben der EU-Kommission haben die rund 500 Millionen EU-Bürger etwa 727 Millionen Zahlkarten in ihren Portemonnaies. Dazu gehören auch die in Deutschland gebräuchlichen EC-Karten.