Der Dachstuhl des Gasthofs Hirsch in Deckenpfronn (Kreis Böblingen) ist am Freitagmorgen niedergebrannt. Eine psychisch verwirrte Frau steht unter Tatverdacht.

Deckenpfronn - Der Dachstuhl des Gasthofs Hirsch in Deckenpfronn (Kreis Böblingen) ist am Freitagmorgen niedergebrannt. Dabei wurden vier Personen verletzt, eine davon schwer. Den Schaden beziffert die Polizei auf 300.000 Euro. Das Gebäude ist nach Einschätzung von Fachleuten einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar. 

 

Ermittlungen der Kriminalpolizei erhärteten mittlerweile den Tatverdacht gegen eine 49-Jährige Deckenpfronnerin. Nach Polizeiangaben hat sie gegenüber Zeugen geäußert, den Brand selbst gelegt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin am Freitagnachmittag bei der zuständigen Haftrichterin einen Unterbringungsbefehl erwirkt. Die Tatverdächtige, die bei dem Brand selbst schwer verletzt worden ist, wird nun in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Wie die Polizei berichtete, befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs mehrere Bewohner in dem Gebäude. Als die Feuerwehr ankam, schlugen die Flammen bereits aus dem Dach, Qualm trat aus den offenen Fenstern. 

Psychisch verwirrte Frau steht unter Tatverdacht

Gegen 8.20 Uhr breitete sich das Feuer auch auf das Obergeschoss des älteren dreistöckigen Fachwerkhauses am Marktplatz von Deckenpfronn aus. Die Bewohner konnten sich zum Teil selbst und mit Hilfe der eintreffenden Feuerwehr in Sicherheit bringen.

Über einen Zeitraum von anderthalb Stunden wurde noch eine Frau vermisst. Diese meldete sich aber später, da sie auswärts übernachtet hatte.

Die vier Bewohner zogen sich aufgrund der starken Rauchentwicklung eine Rauchgasvergiftung zu. Sie wurden in umliegenden Krankenhäusern behandelt.

Die Feuerwehr, das DRK und die Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die umliegenden Wehren, die mit 85 Einsatzkräften, 20 Fahrzeugen und drei Drehleitern sowie mit Atemschutz im Einsatz waren, konnten die Flammen gegen 9.30 Uhr löschen. Eine unmittelbare Gefahr für die umliegenden Gebäude bestand offenbar nicht. Neben den Feuerwehrleuten waren auch knapp 40 Polizeibeamte im Einsatz.