Am Freitag startet die traditionelle Verkaufsaktion der Früchte aus Burkina Faso. Der Erlös sichert Kindern in Afrika eine tägliche Mahlzeit.

Böblingen - Regen wird normalerweise in Afrika sehnsüchtig erwartet – und wenn er dann kommt, ausgiebig gefeiert. Doch die starken Regenfälle haben auch ihre Tücken. Dieses Jahr haben sie den Transport der im Kreis Böblingen begehrten Mangos behindert. Deshalb beginnt der traditionelle Mangoverkauf in diesem Jahr einen Tag später als geplant. Der Startschuss fällt diesen Donnerstag. Von Freitag, 5. Mai an, sind die süßen Früchte dann wieder an allen üblichen Verkaufsstellen im Landkreis zu bekommen.

 

Bereits seit 29 Jahren gibt es diese in Deutschland wohl einzigartige Aktion „Tausche Mangos gegen Schule“. Angestoßen wurde sie einst von Mitgliedern der evangelischen Kirche und des Böblinger Hauses der Begegnung. Mittlerweile unterstützen viele Menschen und auch Firmen im Kreis das Projekt.

90 000 Früchte wandern in zwei Wochen über die Verkaufstheken

Die Mangos werden den Bauern in Burkina Faso zu einem fairen Preis abgekauft. Zwei Wochen lang können die Früchte im Kreis Böblingen erworben werden – um den Verkauf kümmern sich Ehrenamtliche. Der Erlös fließt wieder in das afrikanische Land zurück. Dort werden damit Lehrer an kirchlichen Schulen bezahlt und Kindern ein tägliches Schulessen ermöglicht. Rund zwei Millionen Euro sind in den vergangenen Jahrzehnten durch den Mangoverkauf zusammengekommen.

Anfangs wurden 5000 Früchte pro Jahr verkauft, heute erreichen 90 000 Mangos den Kreis Böblingen. Abzüglich der Kosten für Transport, Einfuhrsteuer und andere Ausgaben bleiben pro Jahr etwa 180 000 Euro übrig. Damit können ein Jahr lang täglich 3500 Mittagessen für Schulkinder finanziert werden. Zudem erhalten knapp 70 Lehrer ihr Gehalt.

Entstanden ist die Aktion 1988, als die Regierung von Burkina Faso beschloss, konfessionelle Schulen müssten sich selbst finanzieren. Viele dieser Schulen befinden sich auf dem Land, wo die Familien so arm sind, dass sie kein Schulgeld bezahlen können. Die Kirchen in Burkina Faso baten ihre deutschen Partner um Hilfe. Mangos gibt es in dem armen Land im Überfluss – so viele, dass die Menschen sie nicht alle selbst essen können. So entstand die Idee, diese Früchte in Deutschland zu verkaufen und mit dem Erlös die Schulen zu fördern.