Der Abgeordnete verpasst einen Platz auf der Landesliste der Partei.

Kreis Böblingen - Seit mehr als sieben Jahren vertritt der Linken-Politiker Richard Pitterle den Wahlkreis Böblingen im Bundestag. Doch von September an wird er aller Voraussicht nach nicht mehr dort sein. Zwar nominierte ihn seine Partei im Wahlkreis wieder einstimmig für das Mandat. Doch beim Landesparteitag gelang es dem 57-Jährigen aus Sindelfingen nicht, einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste zu ergattern. Pitterle war für Platz vier angetreten – vor vier Jahren hatten ihn die Genossen im Land dafür nominiert. Dieses Mal jedoch unterlag er in einer Stichwa

 

hl dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Tobias Pflüger aus dem Wahlkreis Freiburg. Pitterle stellte sich dann noch einmal für Platz sechs zur Verfügung, unterlag jedoch dem 24 Jahre alten Michel Brandt aus Karlsruhe. Für einen weiteren Platz trat Pitterle, der auch Sindelfinger Stadtrat ist, nicht mehr an. Maximal den ersten sechs Platzierten auf der Landesliste wird die Chance auf einen Einzug ins Berliner Parlament eingeräumt. An die Spitze der Landesliste wählten die Delegierten den Bundesvorsitzenden Bernd Riexinger, der in Leonberg geboren und in Weil der Stadt aufgewachsen ist.

Finanz- und Steuerexperte

Pitterle gilt als fleißiger Parlamentarier und hat sich einen Namen als Finanz- und Steuerexperte gemacht. Er absolvierte in Sindelfingen sein Abitur und studierte Rechtswissenschaften in Tübingen. Zudem ist Pitterle, der mit elf Jahren aus Tschechien nach Sindelfingen kam, Mitglied der deutsch-tschechischen sowie der deutsch-slowakischen Parlamentariergruppe.

Richard Pitterle tritt somit nur im Kampf um das Bundestags-Direktmandat im Wahlkreis Böblingen an. Dieses hat bislang Clemens Binninger (CDU) inne, der sich aber nicht erneut zur Wahl stellt. Weitere Kandidaten sind Marc Biadacz (CDU), Jasmina Hostert (SPD), Tobias Bacherle (Grüne), Florian Toncar (FDP) sowie Markus Frohnmaier (AfD).