Bei einem landesweiten Aktionstag am Samstag, 29. Januar, demonstrieren Aktivisten der Seebrücke auf dem Herrenberger Marktplatz für die Rechte von Asylsuchenden.

Herrenberg - Am Samstag, 29. Januar, haben sich einige Menschen im Rahmen des landesweiten Aktionstags „Keine Eiszeit für Menschenrechte – Landesaufnahmeprogramm jetzt!“ auf dem Herrenberger Marktplatz versammelt. Sie forderten die sofortige Umsetzung eines Landesaufnahmeprogramms. Darüber informiert die Seebrücke Kreis Böblingen in einer Pressemitteilung.

 

Installation mit Zelt empfindet die Situation Flüchtender nach

Mit einer Installation, Kerzen und Infomaterialien machte der Verein Seebrücke im Landkreis Böblingen, unterstützt von „Herrenberg bleibt bunt“ und „Flüchtlinge & wir e.V.“, auf die Zustände an den EU-Außengrenzen aufmerksam. „Die Installation ist der Wohnsituation Geflüchteter in europäischen Geflüchtetenlagern, zum Beispiel in Griechenland, nachempfunden“, erklärt Brigitte Sautter von der Seebrücke und beschreibt wie Familien dort teils jahrelang unter Hitze, eisiger Kälte, Stürmen und mangelnder Versorgung ausharren müssten: „In diesen Zelten werden Kinder geboren, es wird in ihnen gestorben, auf Perspektiven gehofft und Zuversicht verloren.“

Menschen an den Grenzen zur EU kämpfen ums Überleben

Die Pressesprecherin der Seebrücke im Kreis Böblingen erklärt: „Es sind bereits so viele Winter vergangen, in denen Menschen an den EU-Außengrenzen frieren, hungern und um ihr Überleben kämpfen mussten. Jeder weitere Winter ist eine Gefahr für die Menschen dort und eine Schande für die EU.“ Das von der baden-württembergischen Regierung im Koalitionsvertrag beschlossene Landesaufnahmeprogramm könnte für viele von ihnen das Warten auf einen Asylentscheid unter Bedingungen ermöglichen, die wenigstens Mindeststandards erfüllen.